Bettwil verfügt bald über eine optimale Mobilfunkversorgung
Wie die Gemeinde Bettwil mitteilt, ist die Errichtung einer Mobilfunkantenne auf dem Parkplatz des Friedhofs für die stabile Versorgung mit 4G und 5G geplant.

Im Rahmen der Standortevaluation für eine 5G-Mobilfunkantenne hat der Gemeinderat die Bevölkerung miteinbezogen. Insgesamt sind 38 Rückmeldungen eingegangen.
Von den aufgezeigten Standorten haben sich 21 Personen (zwei mit Vorbehalten) für den Standort Grundwasserpumpwerk Moosmatten, 15 (eine mit Vorbehalt) für den Standort Parkplatz Friedhof und lediglich zwei für den Standort Schulhaus ausgesprochen. Grossmehrheitlich wird ein Standort ausserhalb des überbauten Gebietes favorisiert.
Weitere Abklärungen haben nun ergeben, dass der Standort Grundwasserpumpwerk Moosmatten nicht realisiert werden kann. Dieser befindet sich einerseits in der Grundwasser-Schutzzone und andererseits ausserhalb des Baugebietes.
Die Standortfrage
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Standorte ausserhalb der Bauzone nur eine kantonale Bewilligung erhalten, wenn nachgewiesen werden kann, dass ein Standort innerhalb des Baugebietes nicht in Frage kommt. Weitere Standorte, welche im Rahmen der Standortevaluation vorgeschlagen wurden, sind aus verschiedenen Gründen nicht realisierbar.
So sind Bauten im Wald oder am Waldrand nicht bewilligungsfähig (z.B. Grube Junkholz). Andere Standorte wie die Militäranlage oder das Schützenhaus fallen aus topografischen Gründen bzw. aufgrund der Distanz zum Wohngebiet ausser Betracht.
Je näher der Standort am Versorgungsgebiet ist, desto besser ist die Abdeckung. In Abwägung sämtlicher Punkte hat sich der Gemeinderat nun für den Standort der Mobilfunkantenne auf dem Parkplatz des Friedhofs ausgesprochen.
Infoveranstaltung für die Bevölkerung
Die besagte Parzelle 198 der Einwohnergemeinde Bettwil befindet sich innerhalb Baugebiet in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen (OEBA). Die Zonenkonformität ist somit gegeben.
Auch die Swisscom erachtet den Standort als geeignet. Zwischenzeitlich wurde mit der Swisscom ein Mietvertrag abgeschlossen und die Swisscom bereitet die Baugesuchseingabe vor.
Sobald das Baugesuch vorliegt, wird eine Infoveranstaltung für die Bevölkerung stattfinden. Daran teilnehmen werden sowohl die Swisscom als auch die zuständige kantonale Fachstelle der Abteilung für Umwelt des Departements Bau, Verkehr und Umwelt.
Vorbehalte gegen 5G
Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass grundsätzliche Vorbehalte gegen Mobilfunkantennen im Allgemeinen bzw. gegen die 5G-Technologie im Besonderen bestehen. Dennoch verzichtet heute fast niemand auf den Gebrauch von Smartphones usw.
Es liegt wohl kaum im Interesse der Bevölkerung, dass in Bettwil ein «Funkloch» entsteht. Die bestehende Antenne am jetzigen Standort an der Schongauerstrasse wird, mit der geplanten Überbauung der Parzelle, wegfallen.
Derzeit wird eine Zwischenlösung zur Aufrechterhaltung des Status quo mit einer Containerlösung auf dem Friedhofparkplatz geprüft. Die Swisscom wird für die geplante neue Mobilfunkantenne ein Baugesuch einreichen.
Eine adaptive Antenne
Obwohl sich der Standort innerhalb des Baugebietes befindet, ist der Kanton via Amt für Umwelt in das Verfahren integriert. Im Rahmen des Baugesuchverfahrens gelten die ordentlichen Rechtsmittel gemäss kantonalem Baugesetz (Einwendungs- und Beschwerdemöglichkeiten).
Zu Beginn der Baugesuchsauflage wird eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung stattfinden, an welcher sämtliche Fragen geklärt werden können. Dennoch erklärt die Gemeinde: Die Baugesuchseingabe erfolgt mit der 5G-Technologie.
Ausgestattet wird vorderhand mit 4G. Geplant wird mit einer adaptiven Antenne. Massgebend sind die Vollzugsempfehlungen.
Niedrige Grenzwerte
Die Grenzwerte, welche im Übrigen deutlich tiefer sind als im benachbarten Ausland, sind unbedingt einzuhalten. Die Berechnung der Feldstärke (Standortdatenblatt) bildet, wie auch der Evaluationsbericht, Gegenstand der Baugesuchseingabe.
Beim vorgesehenen Standort Parkplatz Friedhof wird von einem freistehenden Mast mit einer Höhe von 25 Metern ausgegangen. Die Antennen und Geräte sind am Mast befestigt.
Die Systemtechnik wird neben dem Mast in einem Technikschrank verbaut. Der Mast soll im unteren Bereich begrünt werden.
Kein Interesse an einem koordinierten Projekt
Aktuell ist seitens der übrigen Mobilfunkanbietern kein Interesse an einem koordinierten Projekt vorhanden. Sofern die Leistungsreserven vorhanden sind und die Grenzwerte eingehalten werden können, haben diese Anbieter die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls eine eigene Anlage zu installieren.
Dadurch würde sich die Masthöhe pro zusätzlichem Anbieter um ca. fünf Meter erhöhen.