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Baselbieter Regierung muss Französisch an Primarschule prüfen

Keystone-SDA Regional
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Liestal,

Dies nach der Überweisung eines Postulats aus der SVP, mit 44 zu 38 Stimmen, demzufolge Aufwand und Ertrag beim Französischunterricht nicht stimmten.

Bücher Stifte Primarschule
Primarschule (Symbolbild). - Unsplash

Die Baselbieter Regierung muss beim Französischunterricht an der Primarschule über die Bücher und dann über die Weiterführung entscheiden.

Der Landrat hat am Donnerstag, 9. Februar 2023, ein entsprechendes Postulat mit 44 zu 38 Stimmen bei 1 Enthaltung überwiesen.

Forderung: Auf Französischunterricht an der Primarschule verzichten

Ursprünglich war der Vorstoss von Anita Biedert (SVP) als Motion konzipiert und daher schärfer formuliert.

Sie forderte, auf den Französischunterricht in der Primarschule zu verzichten. Aufwand und Ertrag stimmten beim Französischunterricht nicht, sagte Biedert.

Gerade für schwächere Schülerinnen und Schüler sei dies eine zusätzliche Belastung. Daher sei es sinnvoller, später mit dem Französischunterricht zu beginnen.

Die Regierung schlug Biedert vor, die Motion in ein Postulat umzuwandeln, was sie dann auch tat.

Bildungsdirektorin: Standortbestimmung des Sprachenkonzepts abwarten

Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) wies auf eine bevorstehende Standortbestimmung des Sprachenkonzepts hin.

Der Bildungsrat hatte im November 2022 dem Amt für Volksschulen dazu einen Auftrag erteilt. Resultate seien voraussichtlich im Jahr 2024 zu erwarten.

«Wir wollen die Diskussion aufgrund von Fakten führen können», sagte Gschwind. Erst dann sei es sinnvoll, über die Zukunft des Sprachunterrichts auf Primarstufe zu entscheiden.

Debatte zu Relevanz von Landessprachen und Unterrichtsvorgaben

Der Vorstoss löste eine lange und angeregte Debatte aus.

Béatrix von Sury (Mitte) mahnte in ihrem Votum, das sie als bilingue Landrätin sowohl auf Deutsch wie auf Französisch hielt, dass das Baselbiet nicht zur bildungspolitischen Insel werden sollte und daher keine Landessprache «über Bord werfen» solle.

Miriam Locher (SP) sprach sich dafür aus, den Unterricht nicht schon wieder auf den Kopf zu stellen. Mit der eingeführten Lehrmittelfreiheit fürs Französisch solle man die Lehrpersonen doch erst mal arbeiten lassen.

Grundlage für die Debatte ist das Harmos-Konkordat von 2010

Mit dem Regierungsvorschlag, die Motion als Postulat zu überweisen, konnten sich schliesslich auch Teile der Fraktionen SP und Grüne-EVP anfreunden.

So sprach sich Jan Kirchmayr (SP) dafür aus, mit der angekündigten Evaluation abzuwarten, wo Verbesserungen nötig sind.

Der Beitritt zum Harmos-Konkordat wurde 2010 vom Stimmvolk angenommen. Damit verpflichtete sich der Kanton zu Fremdsprachenunterricht ab dem dritten Primarschuljahr.

Im Baselland wird ab der dritten Klasse Französisch unterrichtet, ab der fünften Englisch.

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