Samsung Hall: «Die Eventbranche steht definitiv vor dem Aus»

Tanja Altenburger
Tanja Altenburger

Dübendorf,

In der Samsung Hall finden bis 2021 keine Grossveranstaltungen statt. Ein Verbot wäre aber ein Zeichen in die falsche Richtung, so die Geschäftsleiterin.

Samsung Hall
Anke Stephan ist die Geschäftsleiterin der Samsung Hall. - ZVG

Nebst der Tourismus- ist die Eventbranche von der Corona-Krise mitunter wohl am meisten betroffen. Grossveranstaltungen sind mit Bewilligung im Kanton Zürich derzeit zwar noch erlaubt. Andere Kantone haben aber auch dort bereits wieder einen Riegel vorgeschoben. Anke Stephan, Geschäftsleiterin der Samsung Hall, spricht von einem «rabenschwarzen Jahr».

Nau.ch: In der Samsung Hall finden bis ins neue Jahr keine Grossveranstaltungen mehr statt – aktuell wären diese aber noch erlaubt?

Anke Stephan: In der Theorie sind Grossveranstaltungen wieder möglich, sofern der Kanton Zürich eine Bewilligung ausspricht. Es ist jedoch Fakt, dass dieses Jahr keine Grossveranstaltungen mehr bei uns in der Samsung Hall stattfinden werden.

Zum einen aufgrund der immer noch bestehenden Planungsunsicherheit. Dazu gehören die ständig wechselnden Massnahmen und die damit verbundenen finanziellen Risiken für die Veranstalter. Bewilligungen können vom Kanton jederzeit widerrufen werden.

Samsung Hall
In der Samsung Hall in Dübendorf treten normalerweise unter anderem namhafte Künstler wie David Hasselhoff auf. - KEYSTONE/Ennio Leanza

Zum anderen aufgrund der Reiseeinschränkungen, weshalb internationale Acts keine Tourneen planen können. Daher ist es für uns ein rabenschwarzes Jahr, in dem wir im Minimum 80 Prozent unseres Umsatzes verlieren bei laufenden Kosten für die Halle.

Nau.ch: Für diese Planungsunsicherheit ist es sicherlich auch nicht förderlich, dass wieder mit einem Verbot für Grossanlässe geliebäugelt wird.

Ja, das ist für die ganze Eventbranche ein Zeichen in die falsche Richtung. Und dabei geht es nicht nur um Grossveranstaltungen, sondern auch um Firmenevents.

Das Risiko, dass eine Bewilligung entzogen wird, steigt. Bei grösserem Risiko sind die Verantwortlichen noch weniger bereit, einen Event zu veranstalten. Die wenigen stattgefundenen Anlässe haben gezeigt, dass eine Veranstaltung mit Schutzkonzept und technologischen Hilfsmitteln – beispielsweise fürs Contact Tracing – durchgeführt werden kann und eine Bereicherung für die Gäste ist.

Nau.ch: Wie gehen Sie mit diesen nun lang anhaltenden Restriktionen in Ihrer Branche um?

Wir müssen weiterhin Vertrauen schaffen, dass Events möglich sind und Schutzkonzepte ihren Sinn und Zweck erfüllen.

Samsung Hall
6. Immobilien-Summit von der FRZ Flughafenregion Zürich in der Samsung Hall. - Ajas Kulici

Zudem muss sich jede Firma eingehend mit dem Gedanken befassen, ob es sich lohnt, diesen Business-Case weiter aufrechtzuerhalten. Die Eventbranche steht definitiv vor dem Aus. Existenzen werden vernichtet.

Nau.ch: Wie sich die Lage entwickelt, kann niemand abschätzen. Halten Sie dennoch an den Planungen für 2021 fest?

Ob die Shows im 2021 wie auf unserer Webseite angekündigt stattfinden, wird durch die Veranstalter in Absprache mit dem Künstlermanagement festgelegt. Die Samsung Hall bietet optimale Rahmenbedingungen für sichere Events.

Wir müssen alle einen umsichtigen Umgang mit dem Coronavirus finden, ohne das Leben und die Zukunft aus dem Blick zu verlieren.

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