Umgestaltung Anschluss Wankdorf: Verein präsentiert 23 Alternativen
Der Verein Spurwechsel Bern, welcher gegen die vom Bund geplante Umgestaltung des Autobahnknotens Wankdorf kämpft, hat am Mittwoch 23 Alternativen zum offiziellen Projekt vorgestellt. Sie sind das Resultat eines Ideen-Wettbewerbs, welcher der Verein im vergangenen Oktober ausschrieb.

Am Mittwochmittag schaltete der Verein die Eingaben auf seiner Internetseite auf. Auffallend ist, dass viele Urheberinnen und Urheber eine Überdachung der Autobahn vorschlagen - oft auch mit dem Ziel, die Berner Allmenden zu verbinden. Einige möchten die Nationalstrasse auch in einen Tunnel verlegen.
Die meisten Eingaben stammen von Privaten, doch auch zwei Parteien, Pro Velo Bern und Architekten haben sich beteiligt. Der Umfang der Eingaben reicht von der Kinderzeichnung bis zum mehrseitigen Planungsdossier.
Der Organisator des Formel-E-Rennens von 2019 in Bern schlägt vor, die Autobahn zwischen den Anschlüssen Ostring und Wankdorf einmal oder mehrmals pro Jahr für solche Rennen zu sperren. Auf diese Weise könnte es doch noch zu einer Neuauflage dieses Rennens in Bern kommen, kommentiert der Verein.
Wem eine Idee gefällt, kann diese auf der Internetseite des Vereins mit bis zu fünf Sternen bewerten. Später will eine Jury Gewinnerinnen und Gewinner ermitteln und Preise vergeben.
Den Ideen-Wettbewerb hat der Verein Spurwechsel mit der Aussage begründet, Bund und Kanton hätten zum Projekt nie eine Partizipation durchgeführt. Das sei nun erfolgt. Bundesamt für Strassen Astra, Kanton Bern und Stadt Bern seien ausschliesslich auf den Autoverkehr fokussiert. Die eingereichten Beiträge zeigten ein enormes Potenzial für das Gebiet auf.
Der Verein zählt nach eigenen Angaben 300 Einzelmitglieder und umfasst mehrere Parteien des links-grünen Spektrums bis in die Mitte hinein. Auch werde er von «allen einschlägigen Verkehrs- und Stadtentwicklungsorganisationen» unterstützt.
Das Astra will im Raum Wankdorf/Allmend für rund 250 Millionen Franken die Bedingungen für den Langsamverkehr verbessern und bei den Auffahrten zur Autobahn mehr Platz schaffen. Es sagt, es brauche eine Entflechtung des Verkehrs und mehr Raum für Verkehrsmanagementmassnahmen. Auch komme es in diesem Gebiet immer wieder zu Unfällen.
Kernstück der neu geplanten Verbindungen für Fussgängerinnen und Velofahrer ist eine neue, geschwungene Brücke quer über den Knoten. Geplant sind für die Automobilisten neue Rampen, welche direkt von der Autobahn zum BernExpo-Gelände führen.
Auch über dem Schermenweg sollen drei neue Ein- und Ausfahrtrampen gebaut werden. Damit werden Kreuzungspunkte reduziert und so kann der Verkehr dosiert werden. Der Bundesrat genehmigte das Projekt im Juli 2020. Bis zum 24. Februar war das Projekt öffentlich aufgelegt.
Die Entflechtung des Knotens Wankdorf gilt als Voraussetzung, um weitere Projekte, etwa den Bypass Bern-Ost, umsetzen zu können. Dieser Bypass umfasst einen Tunnel zwischen der Schosshalde und Muri. Die bisherige A6 wird zum Teil zurückgebaut.
https://spurwechsel-bern.ch/