Berner bleiben daheim – Viel Lob, aber auch Bussen

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Die Berner Bevölkerung hält sich an die neuen Corona-Verhaltensregeln - von wenigen Ausnahmen abgesehen. Die meisten Menschen blieben am Wochenende daheim. Wer draussen anzutreffen war, hielt Distanz zu den Mitmenschen.

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Die Marktgasse in der Altstadt in Bern. - keystone

«99 Prozent der Leute haben die Botschaft verstanden», sagte etwa der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Ich muss der Bevölkerung für ihre Solidarität und ihre Disziplin ein grosses Lob aussprechen.»

Seit Freitagabend habe es kaum noch Ansammlungen im öffentlichen Raum gegeben. Natürlich sei das auch eine Folge der kühleren Witterung. Doch es sei offensichtlich, dass sich die allermeisten Menschen die Vorgaben des Bundesrats zu Herzen genommen hätten. Auch an Bushaltestellen und beim Einkaufen sei die Zwei-Meter-Regel konsequent eingehalten worden.

In einigen wenigen Fällen habe die Polizei «mit Nachdruck» dafür sorgen müssen, dass die Regeln eingehalten würden, fügte Nause an. Es seien auch Bussen verteilt worden - seien es 100-Franken- Ordnungsbussen gegen Einzelpersonen oder Bussen gegen Ladenbesitzer, die behördliche Weisungen missachteten.

Die Kantonspolizei bestätigte, sie mache von der Möglichkeit, Bussen auszusprechen, «wo nötig Gebrauch». Konkrete Zahlen würden aber nicht fortlaufend kommuniziert. «Im Vordergrund steht, dass die Massnahme vom Bund verstanden wird und sämtliche Personen ihren Beitrag zur Eindämmung des Virus leisten», erklärte eine Sprecherin.

Tatsächlich seien vielerorts weniger Menschen im öffentlichen Raum sichtbar. Das sei «sicher ein deutlicher Unterschied zum letzten Wochenende».

Ein Augenschein im Grossraum Bern bestätigte den Eindruck, dass die Regeln draussen weitgehend respektiert werden. Zu sehen waren vor allem Spaziergänger, die allein oder zu zweit unterwegs waren, sowie Jogger und Velofahrer.

Die Stadt Bern hatte am Freitag mehrere Parkanlagen geschlossen, in denen es zuvor zu grösseren Menschenansammlungen gekommen war: Die Grosse und die Kleine Schanze, den Rosengarten und die Bundesterrasse. Schon unter der Woche war die Münsterplattform geschlossen worden.

Ob weitere Massnahmen dazu kommen, liess Sicherheitsdirektor Reto Nause am Sonntag offen. Die Situation werde laufend beobachtet.

Währenddem sich die Städte weitgehend entleert haben, machen sich Hinweise auf andere Probleme bemerkbar. So stellte Berns Sicherheitsdirektor Nause am Sonntag fest, dass die Fachstelle Häusliche Gewalt mehr Anrufe erhält.

Man werde die weitere Entwicklung im Auge behalten, sagte er. Die Situation sei für alle schwierig. «Es wird uns allen einiges abverlangt, und das über eine lange Zeit.»

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