Baar erhält eine Informationsstelle für Altersfragen
Wie die Gemeinde Baar mitteilt, unterstützt die Baarer Stimmbevölkerung die neue Strategie in der gemeindlichen Alterspolitik mit 75,7 Prozent Ja-Stimmen.

Ältere Baarer sowie ihre Angehörigen erhalten bald eine neue Anlaufstelle: Voraussichtlich im Herbst wird an der Dorfstrasse 42 die Informationsstelle für Altersfragen Baar eröffnet.
«Für uns ist dies ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung der Strategie ‹Wohnen im Alter› und des gleichnamigen Projekts», sagt der zuständige Gemeinderat Pirmin Andermatt.
«Ich danke der Baarer Stimmbevölkerung für das Vertrauen.»
Die Bürger stimmten dem Kredit zu
Diese hat am Sonntag, 18. Juni 2023, dem jährlichen Kredit in der Höhe von 320'000 Franken für den Aufbau und den Betrieb der Informationsstelle deutlich zugestimmt.
4827 Baarer legten ein Ja in die Urne, 1548 Stimmbürger lehnten die Vorlage ab.
Der Ja-Stimmen-Anteil liegt damit bei gut 75,7 Prozent. Die Stimmbeteiligung betrug 43,82 Prozent.
Moderne Alterspolitik
Dass der Gemeinderat mit der Informationsstelle für Altersfragen Baar neue Wege in der Alterspolitik gehen will, ist unter anderem der Demographie geschuldet.
Der Anteil der über 65-Jährigen wird sich gemäss Prognosen bis im Jahr 2040 von rund 4300 (Stand 2020) auf über 7600 Personen erhöhen.
Die längere Lebenserwartung ist zwar durchaus erfreulich, die demographische Entwicklung stellt die Gemeinde jedoch vor grosse Herausforderungen.
Es werden neue Strategien für die Senioren erarbeitet
Um die Alterspolitik neu auszurichten, hat der Gemeinderat die Strategie «Wohnen im Alter» in Auftrag gegeben.
Auf dieser Basis wurde das Projekt «Wohnen im Alter» angestossen.
In drei Teilprojekten werden Massnahmen entwickelt, wie ältere Menschen in Zukunft leben und betreut werden.
Die Erarbeitung dieser Schwerpunkte und Massnahmen sowie Workshops mit älteren Baarern haben gezeigt, dass eine moderne Alterspolitik umfassend aufgestellt sein muss.
Beratung und Hilfe gehen Hand in Hand
Mit der Bereitstellung von verschiedenen Wohnformen – vom Wohnen zu Hause über intermediäre Wohnformen (Wohnen mit Service / betreutes Wohnen) bis hin zu Alters- und Pflegeheimen – ist es nicht getan.
Ebenso wichtig sind umfangreiche Informationen sowie bei Bedarf eine umfassende Beratung und Begleitung der älteren Baarer sowie ihrer Angehörigen in allen Altersfragen – seien diese pflegerischer, sozialer oder finanzieller Natur.
Informationsstelle wird zum Dreh- und Angelpunkt
Deshalb hat der Gemeinderat die Schaffung der Informationsstelle für Altersfragen Baar forciert.
Diese soll ein Kompetenzzentrum für Altersfragen werden, das nah an den Menschen ist und mit seiner Arbeit ein längeres Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglicht, indem es für die ältere Bevölkerung und ihre Angehörigen Dreh- und Angelpunkt in allen Altersfragen ist, alle Angebote kennt und vermittelt sowie professionelle Beratung erbringt.
Die Informationsstelle mit 160 Stellenprozenten soll künftig eine wichtige Funktion in der weiteren Umsetzung des Projekts «Wohnen im Alter» einnehmen.
Die Bequemlichkeit der Besuchenden steht an erster Stelle
Realisiert wird es in einem Teil der Räumlichkeiten des ehemaligen Café Sunshine an der Dorfstrasse 42.
Das ebenerdige Lokal mit Vorplatz eignet sich bestens. «Wir wollen die Informationsstelle bewusst nicht in der Gemeindeverwaltung ansiedeln», betont Pirmin Andermatt.
«Wer die Informationsstelle aufsucht, soll sich wie im eigenen Wohnzimmer fühlen.»
Die Informationsstelle bietet alle Arten von Unterstützung
Die Informationsstelle bietet Beratung und Alltagsunterstützung, sie vermittelt Kontakte und verknüpft die verschiedenen Akteure in der Altersbetreuung sowie deren Angebote.
Nicht zuletzt soll die Informationsstelle ein Treffpunkt sein.
Um möglichst nahe bei der älteren Bevölkerung zu sein, wird sie auch in den Quartieren präsent sein.
Noch ist offen, ob dies mit einem Fahrzeug oder in bereits bestehenden Räumlichkeiten der Fall sein wird.
Grundstein für selbstbestimmtes Leben im Alter
Die «Informationsstelle Altersfragen Baar» ist das erste greifbare Resultat der Strategie und des Projekts «Wohnen im Alter».
Parallel laufen die Arbeiten in den drei Teilprojekten «Wohnen zu Hause», «Intermediäre Wohnformen» und «Stationäre Wohnformen» weiter.
Es sollen alle möglichen Dienstleistungen in greifbarer Nähe sein
Grösste Herausforderung wird es sein, genügend und geeigneten Wohnraum für die intermediären Wohnformen bereitzustellen.
So sollen zentrumsnah, respektive an gut erschlossenen Lagen altersgerechte Wohnungen entstehen, die an ein Netz von fakultativ abrufbaren Dienstleistungen – vom Einkaufsservice über den Coiffeurbesuch bis hin zu pflegerischen Hilfestellungen – angebunden sind.
Ein möglicher Standort dafür wäre das Altersheim Bahnmatt, das in absehbarer Zeit ersetzt werden muss.