Schweiz nimmt Abschied von Kinderarzt Beat Richner

Er baute in einem der ärmsten Länder der Welt ein komplettes Gesundheitssystem auf: Heute fand die Gedenkfeier für Beat Richner im Grossmünster statt.

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Nau - Gedenkfeier für den verstorbenen Kinderarzt Beat Richner: Franz Hohler und Réne Schwarzenbach erzählen von ihren Erinnerungen und seinem Werk

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute fand die öffentliche Gedenkfeier für Beat Richner im Zürcher Grossmünster statt.
  • Der bekannte Kinderarzt hat mehrere Spitäler in Kambodscha aufgebaut.
  • 2003 wurde der Ehrendoktor zum Schweizer des Jahres ernannt.

«Es gibt ja das Sprichwort: Alle sind ersetzbar. Aber ich glaube auf Beat Richner trifft das nicht zu». An der öffentlichen Gedenkfeier im Grossmünster in Zürich lobte Deza-Chef Manuel Sager den verstorbenen Kinderarzt in höchsten Tönen.

Die Trauerfeier dauerte zwei Stunden und war bis auf den letzten Platz besetzt. Nebst Star-Chirurg René Prêtre fand auch Schriftsteller und Freund Franz Hohler den Weg ins Grossmünster. «Die Konsequenz mit denen er seine Ideen umgesetzt hat, ist absolut faszinierend».

Beat Richner war oft im Grossmünster. Mindestens einmal im Jahr spielte er eines seiner Cello-Konzerte, um Geld für seine Stiftung zu sammeln. So hatte auch der Sigrist einen persönlichen Bezug zum Kinderarzt «Beat ist für mich ein Riesenvorbild».

Kambodscha trauert 100 Tage lang

Richner hinterliess mit seinen Kantha-Bopha-Spitälern in Kamodscha ein einzigartiges Lebenswerk. Im asiatischen Land wurden seit 1992 unter seiner Leitung vier Kinderspitäler errichtet.

Im Buddhismus trauern die Menschen normalerweise sieben Tage lang. Die kambodschanische Regierung weitete die Gedenkfeier nun aber auf 100 Tage aus. «Noch heute kommen jeden Tag Trauernde in die Spitäler und schreiben ihren Namen ins Kondolenzbuch ein. Es ist unglaublich, wie gross die Solidaritätswelle dort ist», erzählt Stiftungspräsident René Schwarzenbach heute an der Gedenkfeier gegenüber Nau.