Klimastreik: Kantone bestrafen Schulschwänzen unterschiedlich

Auf Instagram geben Schüler Auskunft, mit welchen Massnahmen die Schulen auf die Klimastreiks und das Schwänzen reagieren.

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Nau - Martin Zimmermann zu den ganzen Klimastreik Bestrafungen für die Schüler.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schüler haben auf Instagram veröffentlicht, wie sie fürs Schwänzen bestraft werden.
  • Von Kanton zu Kanton wird das ziemlich unterschiedlich gehandhabt.
  • Auch Zürich scheint mehr mit den Streikenden zu kooperieren als am Anfang.

Seit rund vier Monaten demonstrieren Jugendliche und junge Erwachsene beinahe jede Woche fürs Klima und gegen den Klimawandel. Oftmals schwänzen sie für die Klimastreik-Freitage auch die Schule. Ein Klassenzimmer im Schulhaus Wetzikon ZH sei während des letzten Streiks gemäss Aktivist Jonas Stadler sogar fast leer gewesen.

Auf Instagram haben einzelne Aktivisten nun gepostet, wie ihre Schule auf ihr regelmässiges Fernbleiben reagiert. Während einige Schüler nach dem Schwänzen Vorträge halten, müssen andere den Schulhof von Müll befreien.

Nau hat bei Martin Zimmermann, dem Präsidenten der Schulleiterkonferenz der Zürcher Kantonsschulen, nachgefragt, wie das Schwänzen in Zürich geahndet wird. Er ist zudem Rektor an der Kantonsschule Uetikon am See.

Abwesenheiten wegen Klimastreik sorgen für Aufruhr

Grundsätzlich begrüsst Zimmermann die Streik-Kultur. Die Abwesenheiten würden aber immer wieder für Aufruhr sorgen, meint Zimmermann. «Die Schüler sind sich den Regelbruch schon bewusst, denn sie wollen ja Aufmerksamkeit erregen.»

Die Bestrafung sollte zudem laut Zimmermann nicht im Vordergrund stehen, denn «die Schüler wollen übers Klima reden und nicht über Bestrafungen», sagt er. Das Fernbleiben müsse man aber trotzdem bestrafen. Grundsätzlich versuche man, eine sinnvolle Lösung zu finden, so Zimmermann.

Gymis sind kooperativer als am Anfang

In Kreuzlingen TG wird das Fernbleiben gemäss Einträgen der Schüler auf Instagram nicht geahndet. Im Kanton Aargau hingegen würden freie Halbtage, sogenannte Q-Halbtage eingezogen. Im Vergleich zu den Anfängen der Streiks scheinen die Gymis grundsätzlich aber kooperativer als am Anfang zu sein.