Nach Attacken auf Katzen: Luzern schiesst Waschbären

Mia Fasser
Mia Fasser

Luzern,

Der Kanton Luzern sagt den Waschbären den Kampf an. Die Tiere, die sich zunehmend verbreiten, sollen «konsequent entnommen» werden.

Waschbär
Waschbären können zur Gefahr für Hauskatzen werden. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Waschbären vermehren sich im Kanton Luzern stark.
  • Sie stellen eine ernsthafte Bedrohung für die einheimische Artenvielfalt dar.
  • Darum sollen die Tiere nun konsequent geschossen werden.

Die Behörden des Kantons Luzern haben eine klare Botschaft an ihre Jägergemeinschaft gesendet: Es ist Zeit, die Waschbären loszuwerden. In einem kürzlich veröffentlichten Newsletter der Dienststelle Landwirtschaft und Wald zur Jagd wurde das Ziel klar definiert: Alle Waschbären sollen «konsequent entnommen» werden.

Doch warum diese drastische Massnahme? Die Antwort liegt in der zunehmenden Verbreitung dieser kleinen Raubtiere im Kanton, berichtet die «Luzerner Zeitung».

Ursprünglich aus Nordamerika stammend und nur bis zehn Kilogramm schwer, stellen sie eine ernsthafte Bedrohung für die einheimische Artenvielfalt dar.

Örtliche Populationen von Amphibien gefährdet

Christian Hüsler, Fachbereichsleiter Jagd bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald, klärt auf. Örtliche Populationen von Amphibien seien gefährdet, da Waschbären neben Pflanzen auch sie verzehren.

Und: Waschbären haben bereits Konflikte mit Hauskatzen ausgelöst – einige davon so schwerwiegend, dass die Katzen beim Tierarzt behandelt werden mussten. Die neugierigen Waschbären dringen auch in Häuser ein und sorgen dort für Unordnung.

44 Waschbären abgeschossen

Obwohl das Problem im Kanton Luzern bisher nur sporadisch aufgetreten ist, hat es in den letzten drei Jahren zugenommen. Laut der «Luzerner Zeitung» kommen Meldungen vor allem aus der Agglo Luzern und der Region zwischen dem Sempacher- und Baldeggersee.

Die genaue Anzahl der Waschbären in Luzern und in der Schweiz ist unbekannt. Allerdings wurden im letzten Jahr schweizweit 44 Tiere abgeschossen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Im Vergleich dazu wurden 2024 in Deutschland fast 240'000 (!) Waschbären erlegt.

Waschbären als Pelzimport nach Europa

In den 1930er-Jahren wurden Waschbären erstmals als Pelzlieferanten von Nordamerika nach Europa gebracht. Seitdem haben sie sich stark ausgebreitet – das erste Exemplar wurde 1976 in der Schweiz gesichtet.

Sorgst du dich um eine «Waschbärenplage» in der Schweiz?

Diese Tiere sind Allesfresser mit hervorragendem Seh- und Hörvermögen. Sie haben hypersensible Vorderpfoten, die sie zum Aufspüren kleinster Beute und sogar zum Öffnen von Schlössern verwenden können.

Sie sind äusserst intelligent, anpassungsfähig und in der Lage, verschiedene Lebensräume in unterschiedlichen klimatischen Regionen zu besiedeln.

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Kommentare

User #2582 (nicht angemeldet)

Den Waschbär zu erschiessen ist aus meiner Sicht der falsche Weg. Es muss einen Anderen Weg geben um die Ausbreitung zu verhindern und in zu vertreiben.

User #3423 (nicht angemeldet)

Letztes Jahr schliefen 4 waschbären in einem verlassenen Haus auf dem Dachboden zusammen mit 2 wilden katzen, die leben immer noch.

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