Kirche ist bei No Billag gespalten

Die Schweizer Bischöfe haben sich schon länger gegen No Billag ausgesprochen. Doch sind aus Kirchenkreisen auch kritische Stimmen zu der Nein-Parole zu hören.

Innerhalb der katholischen Kirche gehen die Meinungen zur No-Billag-Initiative auseinander. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die katholische Kirche ist bezüglich No-Billag-Initiative gespalten.
  • Die Bischofskonferenz hat schon länger die Nein-Parole verkündet.
  • Einzelne Exponenten der Kirche grenzen sich indes davon ab.

Bereits im letzten Jahr warnten die Schweizer Bischöfe vor den Auswirkungen von No Billag (Nau berichtete). Die Parole der Bischofskonferenz schien aber nicht überall in der Kirche Anklang zu finden.

Martin Grichting, Generalvikar des Bistums Chur, findet diese Einmischung in politische Fragen falsch. «Je mehr sich die Hierarchie zu tagespolitischen Fragen äussert, umso mehr entfremdet sie politisch anders denkende Gläubige der Kirche», sagt Grichting im Interview mit der «Luzerner Zeitung».

Martin Werlen, ehemaliger Abt des Klosters Einsiedeln, antwortet fast postwendend auf Twitter. Der zwitschernde Mönch ist bekannt dafür, auch zu aktuellen Themen Stellung zu beziehen.

«Aus Solidaritätsgründen» sagt der Werlen dezidiert Nein zur No-Billag-Initiative.

Auch «Radio Maria» will sich heraushalten

Ebenfalls nicht in den Chor der katholischen No-Billag-Gegner stimmt «Radio Maria» ein. Der katholische Radiosender gibt zwar keine Parole heraus, grenzt sicher aber deutlich von der Bischofskonferenz ab.

Gegenüber «kath.ch» sagt Geschäftsführer André Jacober: «Ich habe grosse Mühe mit gewissen ‹Kirchenvertretern›, die so tun, als gäbe es nur SRF. Neben uns machen auch andere Medien gute Arbeit und somit wäre die ‹religiöse Berichterstattung› nicht komplett tot.» Ein Statement gegen No Billag klingt anders.