Gesundheitsbehörden lancieren neue Kampagne für Organspenden

Um die Bevölkerung zu ermutigen, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen, lancieren die Gesundheitsbehörden eine neue Kampagne.

Eine Box mit einem Spenderherz wird aus der Kühltruhe genommen. Das Bundesamt für Gesundheit und Swisstransplant haben eine neue Kampagne zur Organspende lanciert. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Gesundheitsbehörden wollen Bevölkerung zum Organspenden motivieren.
  • Eine neue Kampagne soll die individuelle Auseinandersetzung mit der Thematik fördern.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Swisstransplant lancieren unter dem Titel «Regeln statt aufschieben: die Organspende» eine neue Kampagne. Die Bevölkerung soll ermutigt werden, ihren Entscheid zur Organspende jetzt zu treffen und schriftlich festzuhalten.

Mit der Information der Angehörigen könnten diese entlastet werden und im Sinn der Verstorbenen entscheiden, wenn dies nötig werde. Dies schreibt das BAG in einer Mitteilung vom Dienstag. Jede Person sollte deshalb ihren Willen in einer Organspende-Karte, in einer Patientenverfügung oder im elektronischen Patientendossier (EPD) festhalten.

Bis die Wiederspruchslösung in Kraft tritt

Das Schweizer Stimmvolk hatte sich im Mai 2022 für die Widerspruchslösung bei der Organspende ausgesprochen. Der genaue Zeitpunkt der Umstellung ist noch nicht bekannt. Bis es so weit ist, gilt weiterhin die erweiterte Zustimmungslösung. Dabei ist die Entnahme von Organen und Geweben nach dem Tod nur möglich, wenn eine Zustimmung der betroffenen Person vorliegt.

Organspenden können Menschenleben retten. - pixabay

In der Schweiz befanden sich gemäss Swisstransplant Ende 2021 1434 Menschen auf eine Warteliste für eine Organspende. Im Berichtsjahr kam es zu 587 Transplantationen. 72 Menschen, die sich auf der Warteliste befunden haben, sind gestorben.