Ukraine schlägt Gefangenenaustausch in «kommenden Tagen» vor
Die Ukraine hat einen Austausch von Gefangenen mit Russland in «kommenden Tagen» vorgeschlagen. Russland hatte der Ukraine zuvor eine Verzögerung vorgeworfen.

Die Ukraine hält nach eigenen Angaben an dem mit Russland vereinbarten Austausch von Gefangenen und an der geplanten Übernahme von etwa 6.000 toten Soldaten fest. Die Umsetzung der Vereinbarungen könne «in den kommenden Tagen» erfolgen, teilte der ukrainische Koordinierungsstab in Kiew mit. Zugleich wies der Stab russische Vorwürfe zurück, der Austausch der Gefangenen und die Übernahme der Leichen würden verzögert.
Russland habe vielmehr ohne Einigung auf einen Termin selbst die Übergabe der Toten festgelegt. Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski hatte zuvor erklärt, dass Moskaus Vertreter mit tiefgefrorenen Leichen am Übergabepunkt stünden und die ukrainischen Vertreter fehlten.
Spielchen oder ernsthafte Missverständnisse?
In seiner Mitteilung warf der ukrainische Stab der russischen Seite schmutzige Spielchen vor und forderte, zu einer konstruktiven Arbeit zurückzukehren.
Der Koordinierungsstab erklärte auch, seine Liste für den Gefangenenaustausch der russischen Seite übergeben zu haben – gemäss der Vereinbarung, Soldaten unter 25 Jahre sowie Schwerkranke und Verletzte auszutauschen.
Nach russischen Angaben sollen es auf jeder Seite 1.200 Gefangene sein. Der Stab in Kiew beklagte, dass Moskau Listen übergeben habe, die nicht der Vereinbarung entsprächen.