Ukraine-Krieg: Russen folterten mit Sowjet-Geräten

Russische Truppen verlieren im Ukraine-Krieg Gebiete um Charkiw an die ukrainische Armee. Bei der Offensive kommen nun schreckliche Verbrechen ans Licht.

Grausame Funde im Ukraine-Krieg: In der Region Charkiw sollen Zivilisten von der russischen Armee gefoltert worden sein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ukrainische Truppen erobern zahlreiche Gebiete zurück – so etwa in Charkiw.
  • Nun gibt es Zeugenaussagen über Foltermethoden der russischen Armee.
  • So sollen Geräte aus der Sowjet-Zeit verwendet worden sein, um Zivilisten zu quälen.

Grosse Wende im Ukraine-Krieg: Innerhalb kurzer Zeit erobern ukrainische Truppen 3000 Quadratkilometer Territorium aus russischer Hand zurück. In der Region Charkiw herrscht Freude – aber nicht für lange Zeit.

Vor Ort zeichnet sich ein grausames Bild der Umstände ab: Zeugenaussagen von ukrainischen Zivilisten besagen laut Medienberichten, dass sie von russischen Soldaten mit Stromschlägen, Feuer und Schlägen gequält wurden. So wollten die Russen die Namen und Adressen von wichtigen Militaristen der Selenskyj-Armee erfahren.

Besonders perfide: Die Folterpraktiken sollen mit Instrumenten aus der Sowjetzeit durchgeführt worden sein. Fotos zeigen unter anderem ein altes Militärtelefon, das angeblich als Stromquelle für Metallklammern diente, um Gefangenen Stromschläge zuzufügen.

450 Gräber bei Gegenoffensive im Ukraine-Krieg entdeckt

Ukrainische Staatsanwälte haben diese Kriegsverbrechen dokumentiert, dazu gehören Massengräber und die Folterkammern. Ermittler sollen laut der Agentur AFP 450 Gräber von Soldaten und Zivilisten bei der ostukrainischen Stadt Isjum geborgen haben. Auch an diesen toten Körpern konnten Folterspuren nachgewiesen werden.

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Wolodymyr Selenskyj beschuldigte Russland am Samstag in einer Ansprache des Völkermords. Er sagte: «In den befreiten Gebieten in Charkiw wurden bereits mehr als zehn Folterkammern gefunden.» In der EU werden Stimmen nach einem internationalen Kriegsverbrechertribunal laut.