Millennials sollen «reichste Generation der Geschichte» werden

Durch Erbschaften landet immer mehr Geld bei den Millennials. Das kann innerhalb der Generation zu Ungleichheiten führen – wer erbt, geniesst viele Vorteile.

Wer erbt, hat auf dem Arbeitsmarkt tendenziell einen Vorteil. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Millennials könnten durch Erbschaften die «reichste Generation der Geschichte» werden.
  • Das zeigt eine aktuelle Studie der englischen Immobilienagentur Knight Frank.
  • Diese Erbschaften könnten aber auch Ungleichheiten innerhalb der Generation schaffen.

Babyboomer werden bald damit beginnen, ihr Vermögen und ihre Anwesen an ihre Kinder – die Millennials – zu vererben. Durch Erbschaften könnte diese Generation in den nächsten 20 Jahren ein kolossales Vermögen von über 80 Billionen Euro weltweit anhäufen.

Damit würden die Millennials, zwischen 1980 und 1995 geboren, die «reichste Generation der Geschichte werden». Das zeigt eine neue Studie der englischen Immobilienagentur Knight Frank.

Expertin: «Wer erbt, hat schon vorher mehr Einkommen»

Dies könnte aber auch die Schere zwischen Arm und Reich ausweiten. Denn: «Diejenigen, die erben, geniessen oft Privilegien, die über das reine Erben hinausgehen.» Das sagt Franziska Disslbacher von der Wirtschaftsuniversität Wien zum «Standard». Dazu würden zum Beispiel ein erleichterter Zugang zum Bildungssystem und Praktika gehören.

Auch die Studie von Knight Frank unterstreicht die wachsende Kluft zwischen denjenigen, die erben werden und denen, die leer ausgehen. «Es gibt viele, die wenig erben und einige wenige, die sehr viel erben», so Disslbacher.

Jene, die erben werden, hätten tendenziell schon vorher mehr Einkommen – weil sie zum Beispiel keine Miete zahlen müssen. Somit könnten sie auch mehr ansparen.

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Um solche Ungleichheiten zu bekämpfen, schlagen Experten eine Erbschaftssteuer vor. So würde das Geld besser verteilt. In der Schweiz gibt es eine solche Steuer, in Österreich zum Beispiel nicht.

Eine Steuer allein reiche jedoch nicht aus, um die Probleme, die mit dem Erben und Nichterben einhergehen, zu lösen.