«Letzte Generation» distanziert sich von Klima-Kleber

Mit Klebe-Aktionen protestiert die «Letzte Generation» für mehr Klimaschutz. Ein deutscher Aktivist nimmt dafür Tote in Kauf. Die Gruppe distanziert sich.

Demonstranten der Gruppe «Letzte Generation» haben Mitte Juli eine Ausfahrt der Stadtautobahn im Stadtteil Schöneberg blockiert. - Paul Zinken/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitglieder der Gruppierung «Letzte Generation» kleben sich regelmässig auf Strassen fest.
  • Dafür nimmt ein bekannter deutscher Aktivist gar Tote in Kauf, wie er in einer Doku sagt.
  • Jetzt distanziert sich die Aktivisten-Gruppe von den Aussagen ihres Mitglieds.

Mit Stau verursachenden Klebe-Aktionen und beschädigten Gemälden protestierte die «Letzte Generation» in den vergangenen Monaten vielerorts für mehr Klimaschutz. Jetzt sorgt die Aussage eines Klimaaktivisten einmal mehr für Negativschlagzeilen.

Christian Bläul ist einer der bekanntesten deutschen «Letzte Generation»-Mitglieder. Schon mehrmals hat sich der zweifache Vater in Deutschland auf Strassen festgeklebt.

Christian Bläul ist einer der bekanntesten deutschen Klimakleber. - Twitter

Um seine Forderung nach mehr Klimaschutz durchzusetzen, nimmt er sogar Tote in Kauf. Das verrät er in der Doku «Christian Bläul – Ein Jahr mit einem radikalen Klima-Kleber»: «Eine Sache, auf die ich zumindest im Hinterkopf mental darauf vorbereitet bin, ist, dass in unserem Stau jemand stirbt. Das ist etwas, was wir zumindest ein Stück weit riskieren müssen.»

Aussage ist «schwierig»

Für die Aussage wird der 41-Jährigen von allen Seiten heftig kritisiert. Selbst die eigene Gruppierung distanziert sich vom Aktivisten. Gegenüber «Focus» sagt diese: «Wir befinden uns in einem globalen Notfall. Die Regierung kommt ihrer verfassungsmässigen Verpflichtung, unsere Lebensgrundlagen zu schützen, nicht nach.»

Gleichzeitig stellen die Aktivisten klar, dass es beim Protest darum gehe, Leben zu schützen. Dies sei das «höchste Ziel». Bläuls Aussagen seien daher «schwierig».

Denn sie liessen den Eindruck entstehen, dass sie «billigend in Kauf nehmen, dass Menschen durch unseren Protest Schaden nehmen». Das sei jedoch nicht der Fall.

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