Kramp-Karrenbauer (CDU) verzichtet auf Kanzlerkandidatur

Knall bei der CDU: Nach dem AfD-Knatsch letzte Woche in Thüringen verzichtet Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer auf eine Kanzlerkandidatur.

Annegret Kramp-Karrenbauer (l), CDU-Bundesvorsitzende und Verteidigungsministerin, steht neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) verzichtet auf eine Kanzlerkandidatur.
  • Hintergrund ist der AfD-Knall bei der Ministerpräsidenten-Wahl in Thüringen.
  • Zudem will Kramp-Karrenbauer ihren Parteivorsitz abgeben.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer verzichtet auf eine Kandidatur als Kanzlerkandidatin. Das hat Kramp-Karrenbauer am Montag im CDU-Präsidium mitgeteilt, erklärte ein CDU-Sprecher in Berlin.

Sie wolle «zum Sommer den Prozess der Kanzlerkandidatur organisieren, die Partei weiter auf die Zukunft vorbereiten und dann den Parteivorsitz abgeben», hiess es am Montag aus CDU-Kreisen.

Im Präsidium habe Kramp-Karrenbauer gesagt, dass es «ein ungeklärtes Verhältnis von Teilen der CDU mit AfD und Linken» gebe. Sie sei «strikt gegen eine Zusammenarbeit mit AfD und Linke».

Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Weg zu einer gemeinsamen Sitzung der Thüringer CDU-Landtagsfraktion und des Landesvorstandes. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Am Montagnachmittag äusserte sich Kramp-Karrenbauer gegenüber den Medien, dass die Trennung von Kanzlerschaft und Parteivorsitz eine Schwächung der Partei sei. Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur müssten in einer Hand liegen. Kramp-Karrenbauer bekräftigte, sie werde den CDU-Vorsitz aufgeben und keine Kanzlerkandidatin werden.

«Diese Entscheidung ist seit einer geraumen Zeit in mir gereift und gewachsen», sagte Kramp-Karrenbauer am Montag in Berlin. Sie betonte zugleich, dass die Frage der Kanzlerkandidatur auf einem Bundesparteitag getroffen werde.

AfD-Knatsch versaute Kramp-Karrenbauer die Kandidatur

Hintergrund ist der Knall von vergangener Woche in Thüringen. Die Wahl des Ministerpräsidenten Kemmerich, dank Wahlhilfe der AfD, sorgte für das grösste Polit-Beben in Deutschland seit langem.

Kemmerich kündigte nur 24 Stunden nach deiner Wahl seinen Rücktritt an, Kramp-Karrenbauer hingegen wurde scharf kritisiert. Sie habe zu wenig Führungsstärke bewiesen, hiess es gar aus eigenen Reihen.

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Daher hätte Kanzlerin Angela Merkel während ihres Südafrika-Besuches einschreiten müssen.