Auch Israel kündigt Ausstieg aus Unesco an

Am Mittwochnachmittag hatten bereits die USA bekanntgegeben, dass sie aus der Unesco austreten werden. Nun kündigt auch Israel den Austritt an.

Aufgrund des Israel-Palästina-Konflikts hatte bereits am Mittwochmorgen die USA ihren Austritt aus der Unesco bekanntgegeben. Dieser war jedoch erwartet gewesen - die Trump-Regierung hatte den Austritt seit Monaten vorbereitet. Die Spannungen bestehen schon seit Jahren. In seiner Erklärung lobte Netanjahu die Entscheidung der US-Regierung, sich wegen Voreingenommenheit gegenüber Israel aus der Unesco zurückzuziehen. «Das ist eine mutige und moralische Entscheidung, weil die Unesco ein absurdes Theater geworden ist und weil sie Geschichte verfälscht, statt sie zu bewahren», sagte Netanjahu.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schuld am Austritt der beiden Länder aus der Unesco sind die «islamfeindlichen Tendenzen».
  • Netanjahu lobte die Entscheidung der USA.

Israel wird nach den USA ebenfalls die UN-Kulturorganisation Unesco verlassen. Das kündigte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag in Tel Aviv an. Beide Länder werfen der Unesco eine israelfeindliche Haltung vor. Beide Länder werfen der Unesco nach der Aufnahme Palästinas und einer Reihe von Beschlüssen israelfeindliche Tendenzen vor.

Die Arbeit der Unesco stand in den vergangenen Jahren immer wieder im Schatten von Streit vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts. Nach der Aufnahme Palästinas in die Organisation hatten die USA bereits 2011 ihre Zahlungen an die Unesco gestoppt - dabei wären sie eigentlich der grösste Beitragszahler.

UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich betroffen über den angekündigten Ausstieg der USA und Israels. Er bedauere den Rückzug der beiden Länder zutiefst, sagte sein Sprecher Frahan Haq am Donnerstag in New York. Zwischen den USA und den Vereinten Nationen gebe es eine «tiefe und komplexe Beziehung», hatte Haq zuvor kommentiert, als noch nicht bekannt war, dass Israel ebenfalls aus der Unesco aussteigen will. «Natürlich gibt es, wie auch mit anderen Mitgliedsstaaten, Zeiten, in denen es Differenzen über dieses oder jenes Thema gibt, aber wie man sehen konnte, arbeitet der Generalsekretär gut mit der Regierung der USA zusammen und wird das auch weiterhin tun, um gemeinsame Ziele zu erreichen.» (dpa)