Warum schürt Alkohol die Lust auf Zigaretten?

Wer kennt es nicht: Nichtraucher, die auf einmal ihre Vorsätze über Bord werfen – und das ausgerechnet, wenn Alkohol im Spiel ist. Ein Phänomen, das nicht von irgendwo kommt.

Ein Gläschen hier, eine Kippe da: Ein erhöhter Dopaminspiegel verführt uns zu immer mehr. - Keystone

Warum aber rauchen wir, wenn wir trinken? Ganz einfach: Das Gehirn erinnert uns beim Trinken daran, dass es da noch etwas anderes gibt, das glücklich macht. Und schon brennt die Zigarette – und das auch bei eigentlichen Nichtrauchern.

Wer nun aber denkt, dass Alkohol und Zigaretten die Glücksgefühle immer weiter antreiben, liegt falsch. Wissenschaftler der University of Pennsylvania haben herausgefunden, dass die Kombination von Trinken und Rauchen die Ausschüttung von Dopamin stoppt. Die Folge: Wir fühlen uns gestresst und unwohl, während unser Körper nach mehr verlangt. Und somit beginnt ein nicht enden wollender Teufelskreis.

Das Wichtigste in Kürze

  • Alkohol verführt viele Nichtraucher dazu, ihre Vorsätze über Bord zu werfen.
  • Schuld sind unser Gehirn und das Glückshormon Dopamin, das wir beim Rauchen und Trinken ausschütten.
  • Das Gehirn erinnert uns beim Trinken daran, dass es noch einen anderen Glücklichmacher gibt und schon greifen wir zur Zigarette.

Alkohol und Zigaretten, das harmoniert – zumindest für Raucher. Wieso aber greifen auch selbst eingeschworene Nichtraucher in einer ausgelassenen Runde plötzlich zu einer Zigarette?

Schuld daran ist unser Gehirn, das gerade beim Rauchen das Glückshormon Dopamin ausschüttet und infolgedessen den Akt des Rauchens als ein positives Erlebnis abspeichert. «Das Gehirn sendet ein belohnendes Signal, wenn wir etwas tun, das unser Wohlsein fördert», erklärt Dr. John A. Dani, Neurowissenschaftler der University of Pennsylvania, gegenüber der «Welt».

Gleiches gilt aber auch für Alkohol. Bereits nach ein paar Gläschen schiesst der Dopaminspiegel in die Höhe. Die Folge: Wir wollen mehr trinken – und mehr rauchen.