Gesetzesbrecher fordern Gerechtigkeit: 19 Tage lang haben Insassen in den USA für ihr Wahlrecht gestreikt. Das steckt dahinter.
Gefängnis-Insassen in Kalifornien spazieren in einer Reihe um das Gefängnis, die Hände hinter dem Rücken zusammengeschlossen. (Symbolbild)
Gefängnis-Insassen in Kalifornien spazieren in einer Reihe um das Gefängnis, die Hände hinter dem Rücken zusammengeschlossen. (Symbolbild) - Twitter/Ninagolightly
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gefängnisinsassen in den USA haben 19 Tage lang protestiert.
  • Sie fordern das Wahlrecht.
  • In weniger als zwei Monaten finden in den USA die Kongresswahlen statt.

Obwohl hinter Gitter, ist ihnen die Aussenwelt keineswegs egal: In den USA haben Häftlinge von Ost bis West fast drei Wochen lang protestiert. Sie fordern das Wahlrecht.

Die Gefangenen sind mit ihrer Forderung nicht gerade wenige: Sechs Millionen Amerikaner sind von der derzeitigen Gesetzgebung direkt betroffen.

«Ich zahle Steuern und darf nicht wählen»

«Ich zahle Steuern, aber darf nicht für mein Land wählen», protestiert ein Insasse aus South Carolina gegenüber «The Guardian». Er und andere Veranstalter des Streiks wollen mit den Protesten eine Reform voranbringen.

Von dem Gesetz sind besonders viele Afroamerikaner betroffen. Sie machen etwa 13 Prozent der US-Bevölkerung aus, sitzen mit 37 Prozent aber überdurchschnittlich viel im Gefängnis.

Der geschichtsträchtige Protest von 1971

Der Diskurs der Proteste lässt sich bis ins Jahr 1971 zurückspannen. Dort stürmten 1200 Gefangene der Attica-Haftanstalt – eines der berüchtigsten Gefängnisse der USA – aus ihren Zellen. Sie nahmen 38 Wächter als Geiseln und machten unmissverständlich klar: «Wir sind Menschen. Wir wollen nicht geschlagen und wie Tiere behandelt werden.» Später beseitigte der Staat die Revolte mit einem Massaker.

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