Kurz vor Abschluss der Klimarunde in Thailands Hauptstadt haben Teilnehmer und Aktivisten den USA eine massive Behinderung der Verhandlungen vorgeworfen.
Demonstranten vor Ort der Klimaverhandlungen in Thailands Hauptstadt Bangkok.
Demonstranten vor Ort der Klimaverhandlungen in Thailands Hauptstadt Bangkok. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Dienstag findet die Klimakonferenz der UN in Bangkok statt.
  • Als grosses Hindernis während den Verhandlungen wird die USA gesehen.

In Bangkok findet noch bis Sonntag die letzte grosse internationale Verhandlungsrunde vor der nächsten UN-Klimakonferenz im Dezember im polnischen Kattowitz statt. Und kurz vor Abschluss werden die USA noch scharf kritisiert: «Die USA sind nicht mehr im Spiel, aber sie wollen noch immer die Regeln aufstellen», hiess es anonym aus Verhandlungskreisen zu der entscheidenden Frage, wie die Mittel im Kampf gegen den weltweiten Klimawandel verteilt würden. Die US-Delegation «vergifte» die Verhandlungen.

Ein Vertreter der Aktivistengruppe ActionAid, Harjeet Singh, warf unter anderem der EU vor, das Gebaren der USA zu tolerieren und so die Interessen der Entwicklungsländer nicht zu unterstützen.

US-Rückzug aus Pariser Klimaabkommen

US-Präsident Donald Trump hatte den Ausstieg seines Landes aus dem Pariser Klimaschutzabkommen angekündigt, die Entscheidung kann aber erst 2020 in Kraft treten. Die Regierung des Klimawandel-Leugners Trump nimmt aber weiter an allen Klimaverhandlungen teil, um die Interessen der USA zu schützen.

Unterdessen riefen 700 französische Wissenschaftler die Regierungen in aller Welt zu schnellen Massnahmen zur Eindämmung der Erderwärmung auf. Die Herausforderungen durch den Klimawandel könnten nur durch «sofortige Veränderungen» und Verpflichtungen «im Rahmen klarer und ehrgeiziger Ziele» bis zum Jahr 2030 bewältigt werden, heisst es in einem gemeinsamen Appell, der am Samstag auf der Titelseite der Zeitung «Libération» veröffentlicht wurde. Der Klimawandel sei bereits im vollen Gange und immer stärker spürbar.

Weltweit fanden am Samstag Demonstrationen und andere Protestaktionen für einen entschlosseneren Klimaschutz statt. Unter dem Motto «Aufstehen für das Klima» demonstrierten tausende Menschen in Australien, Thailand, Philippinen, und Indien. Auch in Paris, Marseille und Brüssel gingen zahlreiche Menschen auf die Strasse. In Deutschland sowie im kalifornischen San Francisco waren ebenfalls Proteste geplant.

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