SP Köniz fordert mehr bezahlbaren Wohnraum
Ein Leserartikel der SP Köniz
Das Wichtigste in Kürze
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Die Umsetzung des Volksentscheids «Bezahlbar wohnen» verzögert sich wegen eines hängigen Beschwerdeverfahrens. Die SP bemängelt, dass der Gemeinderat für die Dauer des Verfahrens seinen Spielraum, den er schon heute insbesondere bei der Erarbeitung von ZPP’s geniesst, nur marginal nutzt. Dem Volksentscheid muss mehr Gewicht beigemessen werden. Es braucht zeitnah - innerhalb des rechtlich zulässigen Rahmens und der aktuell bereits bestehenden Möglichkeiten - klare Anstrengungen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu erhalten.
So plant der Gemeinderat bei der ZPP Wabern Station nur einen vage gehaltenen Hinweis auf den neuen Artikel im Baureglement zum bezahlbaren Wohnraum. Dies ist aus Sicht der SP klar ungenügend. Der Gemeinderat muss seinen Verhandlungsspielraum nutzen und einen preisgünstigen Wohnanteil von 50% erreichen. Dies ist insbesondere angezeigt, weil dem geplanten Neubauprojekt in Wabern rund 50 bestehende bezahlbare Wohnungen weichen sollen.
Die SP wird sich mit Nachdruck für eine Verbesserung der aktuellen Situation in Köniz einsetzen, so wie es bekannte SP Exponentinnen auch auf nationaler Ebene tun. So war am 5. Juni 2018 Jacqueline Badran, Zürcher SP-Nationalrätin, in Wabern zu Gast. An einem öffentlichen Anlass referierte die engagierte Kämpferin gegen Bodenspekulation über die Auswüchse der steigenden Bodenpreise und die Bedeutung der Genossenschaften in Zeiten stetig steigender Mieten. Jacqueline Badran meinte: „Niemand soll unter ständigem Druck von hohen Mieten stehen. Wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf zu haben.“ Und weist darauf hin, dass Boden kaufen und Boden besitzen für eine Gemeinde immer Big Business ist.
Im städtischen Teil der Gemeinde Köniz - insbesondere in Köniz, Liebefeld und Wabern - steigen die Mietpreise, insbesonderen bei Neubauten und nach Sanierungen. Die Leerstandsziffer der Könizer Wohnungen bewegt sich seit Jahren deutlich unter 1 Prozent, was den Druck auf die Mieten zusätzlich erhöht. Im Februar 2017 haben denn auch 56,5% der Könizerinnen und Könizer JA gesagt zu mehr bezahlbarem Wohnraum in Köniz.