Daniel Yule schlägt Alarm bei Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga

Es ist der Winter des Daniel Yule (27). Der Walliser mit britischen Wurzeln hat in dieser Saison schon drei Slaloms (Madonna di Campiglio, Adelboden und Kitzbühel) gewonnen. Er ist mit insgesamt vier Siegen im Weltcup der erfolgreichste Schweizer Slalomfahrer aller Zeiten.

Doch der Skistar macht sich Sorgen. In einem Gespräch mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga schlägt Yule Alarm: «Die Gletscher verschwinden in rasantem Tempo. Je nach Gletscher können wir nach dem Training mit den Skiern nicht mehr bis zur Bergstation fahren.»

Noch vor wenigen Jahren sei das zum Beispiel in Zermatt kein Problem gewesen, sagt Yule weiter. «Zudem ist die Schneefallgrenze in den letzten Jahren gestiegen.»

Der Slalomfahrer kritisiert im Gespräch auch die tiefen Preise für Flugtickets. «Es kann nicht sein, dass ein Flug von Genf nach London billiger ist als eine Zugfahrt von Martigny nach Zürich. Daher finde ich es richtig, wenn auf Flugtickets eine Abgabe erhoben wird. Generell sollte der Preis eines Produkts auch seine Kosten für die Umweltbelastung abdecken.»

Gegen Ende des Gesprächs schlägt Yule wieder zuversichtlichere Töne an: «Der Klimawandel kann auch eine Chance für den Tourismus sein. In Orten, die bislang vom Wintertourismus gelebt haben, werden die Sommermonate wichtiger. Und damit Sportarten, für die es keinen Schnee braucht.»

Das Interview von Sommaruga mit Yule und der Agrar-Ingenieurin Valérie Piccand ist in der Publikation «Der Bund kurz erklärt» erschienen.