In Kitzbühel hat Aksel Lund Svindal mit der Ankündigung des Karriereendes nach der WM von Are überrascht. Auch seinen Trainer Reto Nydegger?
Aksel Lund Svindal
Aksel Lund Svindal jubelt. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • An der WM in Are bestreitet Aksel Lund Svindal seine letzten Skirennen.
  • Er wird im Team der «attacking Vikings» eine Lücke hinterlassen.
  • Sein Trainer traut ihm an der WM in Schweden noch eine Medaille zu.

Nau.ch: Reto Nydegger, wie überraschend war die Ankündigung des Svindal-Rücktritts für Sie?

Reto Nydegger: Der Zeitpunkt war einerseits überraschend, andererseits auch nicht. Bormio hat Aksel körperlich geschädigt und das hat moralisch Spuren hinterlassen.

Vor Bormio hat sein Knie sogar besser mitgespielt als vor einem Jahr. Und das hat ihm Auftrieb gegeben.

Die Abfahrt in Bormio hat er im Hinblick auf den Super-G bestritten, das war rückblickend gesehen wohl ein Fehler. Aber sein Kämpferherz hat in diesem Moment gewonnen.

Aber letztlich hat er entscheiden müssen und die Schmerzen haben offenbar keine andere Lösung zugelassen. Wie es seine Art ist, wollte er kein grosses Tam-Tam machen oder zu einer Pressekonferenz einladen.

Nau.ch: Er hat ja immer als Leader der «attacking Vikings» gegolten. Was wird dem Team fehlen, wenn er nach Are nicht mehr dabei sein wird?

Reto Nydegger: Er war der Teamleader und ein Antreiber, keine Frage. In den letzten zwei Jahren konnte er wegen seinen Verletzungen diese Rolle vielleicht etwas weniger wahrnehmen als in den Jahren zuvor.

Aber sein Charakter, seine Persönlichkeit waren für das Team wichtig.

Er hat, auch wenn die Trainingsbedingungen vielleicht nicht optimal gewesen sind und die Piste für den einen oder anderen zu weich war, die Rolle des Antreibers und Motivators gehabt. Aksel ging voraus und sagte: arbeiten wir mit dem, was wir haben.

Nau.ch: Wäre Svindal mit seinen Fähigkeiten und Stärken einer, der in die Trainer-Crew passen würde?

Reto Nydegger: Ein Aksel in beratender Funktion im Trainerteam zu haben, wäre schon toll. Aber ich denke, dass ihn das nicht gross interessieren wird. Sicher noch nicht jetzt.

Und das ist womöglich auch nicht so falsch. Er ist als Athlet noch nahe an seinen Kollegen dran und es ist nicht einfach, dann gleich eine andere Rolle zu übernehmen.

Nau.ch: Ist er an der WM in Are zum Karrierenende noch ein Medaillenkandidat?

Reto Nydegger: Ich denke ja. Erstens liegt ihm die Strecke und er fährt in Are gerne, und zweitens wird er alles für einen tollen Abschluss geben.

Aber es muss, wie immer an Grossanlässen, am Tag X einfach alles stimmen.

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