Für Nibali endet die 105. Tour de France schmerzlich. Der Gesamtvierte muss das Rennen nach einem Sturz aufgeben, dessen Ursache ein Fan zu sein scheint.
Nibali sollte Fans in Zukunft vielleicht nicht zu nahe kommen.
Nibali sollte Fans in Zukunft vielleicht nicht zu nahe kommen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vincenzo Nibali musste in der 12. Etappe der Tour de France aufgeben.
  • Bei einem Sturz brach sich der 33-Jährige einen Wirbel.
  • Grund für den Sturz sei ein Fan gewesen, welcher den Radfahrer angerempelt hatte.

Eine Tour de France ohne den Besuch auf der Alpe d'Huez ist wie eine Suppe ohne Salz. Hunderttausende erwiesen dem legendären Anstieg in den Alpen auch am Donnerstag wieder die Ehre und sorgten für eine tolle Stimmung. Beim fatalen Sturz von Vincenzo Nibali scheint es ein Fan allerdings übertrieben zu haben. Doch was war passiert?

Im hektischen Finale des 13,8 km langen Schlussanstiegs der 12. Etappe befand sich die Gruppe um Leader Geraint Thomas im engen Spalier der zahlreichen Zuschauer auf der Verfolgung des Franzosen Romain Bardet, als es krachte und Nibali 4 km vor dem Ziel plötzlich auf dem Boden lag. «Ich weiss gar nicht, was passiert ist. Da waren zwei Polizei-Motorräder. Froome hat beschleunigt, ich bin ihm hinterhergefahren, dann bremste plötzlich alles und ich bin gestürzt», beschrieb der 33-Jährige aus dem Team Bahrain-Merida die Situation nach der Zielankunft.

Nibali konnte die Etappe zwar noch beenden und fuhr auf Platz 7, doch musste der Tour-Sieger von 2014 am späten Donnerstagabend für das 13. Teilstück vom Freitag Forfait erklären. Ein Besuch im Spital in Grenoble bestätigte den Verdacht auf einen Wirbelbruch.

Videobilder entlasten Motorrad-Fahrer

Die Schuld am Tour-Aus des viermaligen Grand-Tours-Siegers trägt offenbar aber nicht der Fahrer des Polizei-Motorrads, wie Videobilder nun beweisen. Vielmehr dürfte es ein Zuschauer am Strassenrand gewesen sein, der den «Hai von Messina» zu Fall gebracht hat.

Nibali wäre nicht der erste Fahrer, der beim Aufstieg nach L'Alpe d'Huez von einem Zuschauer angerempelt wurde. 1999 hätte Giuseppe Guerini wegen eines unvorsichtigen Zuschauers fast seinen Etappensieg verloren. Der Italiener wurde von einem Fan, der ein Foto machen wollte, rund einen Kilometer vor dem Ziel zu Fall gebracht, konnte aber sofort wieder aufsteigen und kam mit dem Schrecken davon.

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