Ex-Radprofi Floyd Landis kritisiert in einem Interview die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und das IOC.
Floyd Landis bei einem Radrennen im Jahr 2010.
Floyd Landis bei einem Radrennen im Jahr 2010. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Floyd Landis kritisiert in einem Interview die WADA und das IOC.
  • Der 43-jährige Amerikaner sagt, die Sportler würden wie Wegwerfartikel behandelt.

Der kurzzeitige Tour-de-France-Sieger und frühere Dopingsünder Floyd Landis hat die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und das Internationale Olympische Komitee IOC scharf kritisiert. «Die WADA ist eine total korrupte Organisation: Ihre Funktion besteht darin, das Olympische Komitee (IOC) zu schützen», sagte der 43 Jahre alte Amerikaner der «Welt» (Samstag). «Die sitzen in ihrem Elfenbeinturm und lassen die Sportler tanzen, wenn sie ihnen dazu den Befehl geben, und am Ende sind es immer die Sportler, die dafür bezahlen müssen.»

Als Beispiel nannte der ehemalige Radprofi den Doping-Skandal in Russland rund um die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, bei dem aus seiner Sicht nur den Athleten «die Rechnung präsentiert» worden sei. «Das Olympische Komitee benutzt die Sportler wie eine Ware, wie eine Art Wegwerfartikel.»

Landis war sein Gesamtsieg kurz nach der Frankreich-Rundfahrt 2006 aufgrund von Testosteron-Doping aberkannt worden. Der Profi-Radsport hat sich aus seiner Sicht dabei nicht verändert und sei «natürlich» noch der gleiche wie zu seinen aktiven Zeiten: «Das kann jeder sehen, der Augen im Kopf hat.»

Er will allerdings selbst ein Team in Kanada mit einer drittklassigen Continental-Lizenz an den Start bringen. «Ich dachte, es würde Spass machen, bei so einem Team junger Fahrer mitzumischen, an ihrer Ausbildung teilzuhaben», sagte Landis. «Der WorldTour-Circuit des Verbandes UCI – die europäischen Radrennen der ersten Kategorie – das ist für mich nach wie vor eine Riesenenttäuschung. Aber es gefällt mir, mit diesen jungen Burschen zusammen zu sein, ihnen Tipps zu geben.»

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