Troy Deeney erreicht am Sonntag mit seinem Klub Watford nach einem dramatischen Spiel den FA Cup-Final. Drama begleitet ihn schon sein Leben lang.
FC Watford Troy Deeney
FC Watford-Spieler Troy Deeney jubelt über seinen Treffer zum 2:2 gegen Wolverhampton. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Watford steht nach dem Sieg gegen Wolverhampton im FA Cup-Final.
  • Schlüsselfigur im Spiel ist unter anderem Captain Troy Deeney.
  • Der Engländer hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich.

7. April 2019: FA Cup-Halbfinal zwischen Watford und Wolverhampton. Es läuft die 94. Spielminute, als der Captain der «Hornets», Troy Deeney, zu Fall gebracht wird.

Schiedsrichter Michael Oliver zeigt auf den Elfmeterpunkt. Der Gefoulte Troy Deeney tritt gleich selber an. Nach dem Spiel wird er in einem Interview Folgendes sagen. «Obwohl ich seit Jahren unzählige Elfmeter im Training übe, kannst du die Emotionen auf dem Trainingsplatz nie simulieren.»

Also habe er sich nach dem Elfmeterpfiff gesagt: «Bleib ruhig und mach das Ding». Gesagt, getan. Deeney verwandelt eiskalt zum 2:2 und schiesst Watford damit in die Verlängerung. Dort sorgt Teamkollege Gerard Deulofeu für die Entscheidung zu Gunsten der Südengländer.

Schwierige Vergangenheit

Sommer 2006: Troy Deeney liegt nach einer langen Nacht in Pub und Disco mit dröhnendem Kopf im Bett. Eigentlich hätte er ein Spiel mit Chelmsley Town, seinem Amateurverein. Nur wegen seiner Mutter, die am Samstagmorgen jeweils putzt, wacht er auf und wird von ihr zum Spiel geschickt.

«Es war nie mein Ziel, Profifussballer zu werden», sagt Deeney einst in einem Interview mit dem «Sports Magazine». Geworden ist er es trotzdem. Entdeckt wird der heute 30-Jährige von einem Scout, der zufällig an einem seiner Amateurspiele anwesend ist.

Gegen Ende der Saison 2005/06 debütiert er in der vierten Liga für die erste Mannschaft von Walsall. Mit Deeney steigt der Klub in die dritte Liga auf.

Knastzeit für Troy Deeney

Im Sommer 2010 unterschreibt Deeney seinen ersten grossen Vertrag beim damaligen Zweitligisten Watford. Zwei Jahre später ist der bullige Stürmer gestandener Zweitligaspieler. Dann aber der Rückschlag: Deeney muss wegen einer Discoschlägerei in Birmingham mehrere Monate ins Gefängnis. Eine Erfahrung, die ihn prägt.

«Ohne die knapp drei Monate im Knast würde ich heute für irgendeinen Amateurklub spielen und 300 Pfund die Woche bekommen. Und ich würde immer noch denken, dass ich der Grösste sei», sagt er einmal.

Doch soweit kommt es nicht. Deeney steht mit Watford im FA Cup-Final und trifft dort auf den englischen Meister Manchester City.

Troy Deeney
Watfords Troy Deeney im Duell mit Liverpools Virgil Van Dijk. - Keystone
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