SFV: Trede (Grüne) & Luisier (FDP) neu im Zentralvorstand
Aline Trede (Grüne) und Christelle Luisier Brodard (FDP) werden als erste Frauen in den Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbands SFV gewählt.

Das Wichtigste in Kürze
- In den SFV-Zentralvorstand gewählt sind: Christelle Luisier Brodard und Aline Trede.
- Die Grüne- und FDP-Politikerin sind die beiden ersten Frauen im Gremium.
Die Berner Nationalrätin Aline Trede (Grüne) und die Waadtländer Regierungspräsidentin Christelle Luisier Brodard (FDP) werden an der Delegiertenversammlung des SFV in Bern wie erwartet in den Zentralvorstand gewählt.
Die beiden Politikerinnen sind 129 Jahre nach der Gründung des Verbandes die ersten Frauen überhaupt im SFV-Zentralvorstand. Dieser wurde zu Gunsten einer Frauen-Quote von bisher sieben auf neun Mitglieder aufgestockt.
Frauen werden nach Druck von Viola Amherd in SFV-Zentralvorstand gewählt
Der Hintergrund dazu: Die Sportministerin Viola Amherd erteilte den nationalen Sportverbänden (und dem Dachverband Swiss Olympic) schon vor zweieinhalb Jahren mittels eines Massnahmenpakets die Vorgabe: Bis 2025 soll man mindestens 40 Prozent Frauen in den Führungsgremien haben.
Wer das nicht umsetzt, muss sich erklären. Der Fussballverband änderte daraufhin vor einem Jahr die Statuten, um den Zentralvorstand aufzustocken.
Bisher bestand dieses Führungsgremium aus dem Zentralpräsidenten (Dominique Blanc) und je zwei Vertretern der drei Abteilungen Swiss Football League, 1. Liga und Amateurfussball. Gemäss den neuen Statuten gelten die nun gewählten zwei Frauen als unabhängige Mitglieder, die in keiner Verbindung zu einer Abteilung oder einem Klub des SFV stehen.
Trede und Brodard sollen sich für Frauen- und Mädchen-Fussball engagieren
Entsprechend erarbeiteten sich Luisier Brodard und Trede rund um den Fussball noch keine grossen Verdienste. Der SFV schrieb bei der Präsentation der Kandidatinnen, dass sie sich mit Blick auf die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz stark eingesetzt hätten. Im Zentralvorstand sollen sie sich für die Nachhaltigkeit des Frauen- und Mädchenfussballs in der Schweiz und die dafür nötigen Strukturanpassungen engagieren.
Der Fussballverband will die Zahl der aktiven Fussballerinnen in den kommenden vier Jahren von aktuell 40'000 auf 80'000 verdoppeln, sagte Informationschef Adrian Arnold der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zuletzt stieg die Anzahl der lizenzierten Mädchen und Frauen innerhalb von zwei Jahren von 31'000 auf 41'000 – die Zulaufrate droht aber abzuflachen.
Der übrige Zentralvorstand stand bei der virtuell abgehaltenen DV in Bern nicht zur Wahl. Nächstes Jahr wird Zentralpräsident Dominique Blanc (73) nach sechs Jahren an der SFV-Spitze altershalber abtreten.