SC Cham – Noah Flühmann: «Gegen GC brauchen wir den perfekten Tag»
Nach dem Coup gegen Lugano hat der SC Cham gegen GC die nächste Chance auf eine Cup-Überraschung. Noah Flühmann sagt: «Wir wissen, was uns erwartet.»
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag trifft der SC Cham im Schweizer Cup auf GC.
- In der 1. Runde hat das Team aus der Promotion League Lugano ausgeschaltet.
- Cham-Spieler Noah Flühmann spricht im Gespräch mit Nau.ch über den Coup.
- Und der 25-Jährige erklärt: «Es braucht eine perfekte Leistung.»
Am 17. August sorgt der SC Cham in der 1. Cup-Runde für einen Paukenschlag. Das Team aus der Promotion League kegelt mit dem FC Lugano ein Team aus der Super League raus.
Und die Tessiner sind mit einem Titel und zwei Final-Teilnahmen seit 2021 wahrlich ein Cup-Spezialist.
Mittendrin beim Coup: Chams offensiver Mittelfeldspieler Noah Flühmann. Der 25-Jährige steht gegen Lugano in der Chamer Startelf.
Im Gespräch mit Nau-Chefreporter Mischi Wettstein blickt er zurück: «Es war unglaublich. Für die meisten von uns war dieses Spiel ein absolutes Karriere-Highlight – für mich sowieso», schwärmt Flühmann. Umso verständlicher, war der Offensivspieler doch bei den ersten beiden Toren involviert.
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Er sagt: «Würde man ein Cup-Märchen schreiben, würde es wohl genau so ablaufen: Wir geraten in Rückstand, drehen das Spiel, kassieren in der 90. Minute einen Penalty – und gewinnen dann in der Nachspielzeit doch noch. Das waren unglaublich schöne Emotionen.»
Der Cham-Spieler stammt aus einer fussballverrückten Familie. Vater Stephan Flühmann war unter anderem Trainer und Sportchef beim FC Rapperswil-Jona.
«Ich habe mein Leben lang immer Fussball gespielt», erzählt Noah. «Es war und ist nach wie vor mein grosses Hobby», so der leidenschaftliche Padel-Spieler.
Der Traum, selbst Profi zu werden, ist mittlerweile nicht mehr allzu gross. Noah Flühmann arbeitet als Personaldienstleister in Zürich.
Er sagt: «Ich habe immer Ambitionen. Aber es ist jetzt mein sechstes Jahr in der Promotion League. Mit 25 Jahren hat man auch andere Interessen. Sei es eine schöne Wohnung oder Ferien. Da spielen dann auch finanzielle Aspekte mit.»
Flühmann: «Jedes Spiel muss zuerst gespielt werden»
Flühmann, der mit seiner Verlobten Noemie zusammenlebt, erklärt: «Es wäre für mich nicht mehr reizvoll, für kleines Geld in der Challenge League zu spielen.»
Er sagt: «Mit 20 Jahren hätte ich wohl noch jedes Angebot angenommen, wenn es welche gegeben hätte. Aber klar: Würde es nicht um Geld gehen, würde ich natürlich nur Fussball spielen.»
Fussball ist für den Personaldienstleister ein Hobby – und das wird ihm auch nach dem Cup-Coup gegen Lugano bewusst.
Denn: Eine grosse Party steigt nach dem 3:2 gar nicht! «Wir haben nicht lange gefeiert. Es war ein Sonntag und wir mussten am nächsten Tag wieder arbeiten. Unseren Chefs ist das wohl so lang, wie breit, ob wir im Cup soeben eine Runde weitergekommen sind», lacht Flühmann.
Das wäre wohl auch bei einem weiteren Coup nicht anders. Denn auch der ist «schlecht getimed», wie Flühmann sagt. Cham trifft nämlich am Dienstag auf die Grasshoppers.
Das Team aus der Promotion League träumt von der nächsten Cup-Überraschung. «Wir werden unser Bestes geben, das Märchen zu wiederholen und GC aus dem Cup zu werfen», sagt Flühmann. «Wir bereiten uns gut vor. Das Schöne am Fussball ist ja: Jedes Spiel muss zuerst gespielt werden.»
Noah Flühmann spielte als Junior einst bei GC
Für den offensiven Mittelfeldspieler ist die Affiche sowieso speziell. Als Junior spielte er kurze Zeit im Nachwuchs des kommenden Gegners.
«Es hat aber rasch nicht mehr gereicht», blickt er auf die Zeit bei den GC-Junioren zurück. Und der Fan der AS Roma verrät: «Das werden meine ehemaligen GC-Juniorentrainern nicht gerne hören. Aber eigentlich bin ich eher FCZ-Sympathisant.»
Wie schätzt der Mittelfeldspieler mit FCZ-Sympathien die Chancen seines Teams gegen GC ein? Schliesslich ist an einem guten Tag alles möglich. Aber an einem schlechten Tag kann man als Underdog auch in einen Hammer laufen.
«Wir werden dieses Spiel nicht grösser machen, als es ist. Auch wenn wir zwei Ligen tiefer spielen, haben wir alle das eine oder andere im Fussball gesehen. Einige haben im Junioren-Spitzenfussball gespielt, andere haben es ganz oben versucht.»
Für Noah Flühmann ist darum klar: «Wir wissen, was uns erwartet. Wenn wir eine konzentrierte Leistung bringen, laufen wir nicht in einen Hammer. So viel Vertrauen haben wir in uns und unsere Qualitäten. Aber zum Weiterkommen braucht es natürlich eine perfekte Leistung, das sind wir uns alle bewusst.»
