Raritäten, Underdogs und erste Krisen

Jeden Montag analysiert Nau die fünf grossen Ligen Europas (Bundesliga, La Liga, Premier League, Ligue 1 und Serie A) und präsentiert die Top-5 und die Flop-5 des Wochenendes.

Juventus darf gleich sechsmal jubeln. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

Aufsteiger Huddersfield gewinnt nach 65 Jahren erstmals gegen Manchester United.
Die Underdogs aus Nantes und Valencia spielen in ihren Ligen oben mit.
Bei Everton und Milan ist der Wurm drin.
Hannover-Goalie Tschauner sorgt für ein Novum.

Pünktlich zu Beginn der kalten Jahreszeit weht in Europas Topligen bereits ein rauer Wind durch die unteren Tabellenregionen. Besonders in England findet man dort einen prominenten Namen. Dagegen scheinen sich in dieser Saison besonders «kleine» Teams pudelwohl zu fühlen und schleichen sich im Windschatten der «Grossen» langsam nach oben. Und: Ein deutscher Goalie verschuldet einen Eckball - mit einem Abstoss! Unsere Top-5 und Flop-5 aus Europas «Big 5».

Die Top-5

Grosse Feier bei Premier League-Aufsteiger Huddersfield: Nach 65 Jahren gewinnt das Team des Schweizers Florent Hadergjonaj (23) gegen Manchester United mit 2:1. Der Ex-YB-Junior verfolgte das Geschehen auf der Bank.

Im Schatten der beiden Grossclubs Barcelona und Real Madrid, hat sich der FC Valencia klammheimlich auf Rang zwei vorgearbeitet. Die «Blanquinegros» haben noch kein Spiel verloren und putzen am Wochenende den FC Sevilla gleich mit 4:0 weg.

Damit hat niemand gerechnet: Der FC Nantes liegt in Frankreich auf Rang drei, vor Teams wie Lyon oder Marseille. Mit dem 2:1-Sieg über Guingamp vom Samstag bleiben «Les Canaris» auf Europapokalkurs. Baumeister des Erfolgs? Leicester-Meistertrainer Claudio Ranieri (66)!

Juventus Turin gewinnt gegen Udinese Calcio gleich mit 6:2. Neben der Höhe des Resultates fällt vor allem der dreifache Torschütze auf: Sami Khedira (30)! Der deutsche Nationalspieler ist nicht gerade als Goalgetter bekannt, doch dieses Wochenende zeigt er für einmal ganz neue Qualitäten.

Manchester City ist in Form. Seit 28 Pflichtspielen ist das Team von Pep Guardiola ungeschlagen.

Die Flop-5

Borussia Dortmund wird zu Saisonbeginn für die fantastische Offensive gelobt. Jetzt hat der Wind gedreht: Die anfällige Defensive unter Trainer Peter Bosz (53) lässt zu viele Tore zu. Neuster Rückschlag ist das 2:2 gegen Eintracht Frankfurt. Der BVB liegt nach einer Stunde noch 2:0 in Führung, muss dann aber dennoch Punkte abgeben. Roman Bürki (26) zeigt einige gute Paraden, verschuldet aber auch einen Penalty.

2:5 im Goodison Park gegen Arsenal: Der FC Everton rutscht unter den Strich und steht auf Platz 18 der Premier League. Auch ein früher Traumtor durch Rooney (31) kann die Niederlage nicht abwenden, das Team um Granit Xhaka (25) und dem stark aufspielenden Mesut Özil (29) ist zu stark. Wie geht es mit Trainer Ronald Koeman (54) weiter?

«Da hab ich gedacht, ich will unbedingt mal auf Facebook oder auf Youtube damit», sagt der Goalie von Hannover 96, Philipp Tschauner (31). Gemeint ist sein Abstoss im Spiel gegen den FC Augsburg: Tschauner will den Ball flach auf den Aussenverteidiger passen, trifft den Ball aber komplett falsch und spielt direkt ins Aus. Eckball für Augsburg. Die Szene bleibt aber folgenlos und Hannover gewinnt nach einem Joker-Doppelpack mit 2:1.

Trotz Transferoffensive im Sommer: Milan kommt einfach nicht in Fahrt. Beim 0:0 gegen Genua müssen die «Rossoneri» bereits nach 25 Minuten in Unterzahl agieren, weil Star-Verteidiger Bonucci (30) eine Tätlichkeit begeht. Der Schweizer Verteidiger Ricardo Rodriguez (25) spielt durch.

Hoffenheim gehört in den ersten sechs Partien zu den besten Teams der Bundesliga, verliert kein Spiel. Dann wird in München Carlo Ancelotti (58) entlassen und TSG-Trainer Julian Nagelsmann (30) rückt als Nachfolger in den Fokus. Zwar übernimmt am Ende Jupp Heynckes (72) die Bayern, doch seit den Gerüchten gewinnt Hoffenheim in der Bundesliga kein Spiel mehr. Jüngstes Müsterchen: Das 1:1 gegen Wolfsburg.

Borussia Dortmund wird zu Saisonbeginn für die fantastische Offensive gelobt. Jetzt hat der Wind gedreht: Die anfällige Defensive unter Trainer Peter Bosz (53) lässt zu viele Tore zu. Neuster Rückschlag ist das 2:2 gegen Eintracht Frankfurt. Der BVB liegt nach einer Stunde noch 2:0 in Führung, muss dann aber dennoch Punkte abgeben. Roman Bürki (26) zeigt einige gute Paraden, verschuldet aber auch einen Penalty. – Keystone