Der doppelte Homophobie-Eklat in Frankreich beschäftigt auch Ex-Schiri Pascal Erlachner. Er lobt den Respekt in der Schweiz – der Kampf müsse aber weitergehen.
Pascal Erlachner
Pascal Erlachner hat auf Schweizer Fussballplätzen positive Erfahrungen gemacht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich werden zwei Fussballspiele wegen homophoben Vorfällen unterbrochen.
  • Dies wäre auch in der Schweiz möglich, war bisher aber nie nötig.
  • Ex-Schiri Pascal Erlachner will weiter für Akzeptanz und gegen Vorurteile kämpfen.

Die Schiris in Frankreich greifen durch. Im August werden gleich zwei Spiele wegen homophoben Vorfällen auf den Rängen unterbrochen. Damit wird Neuland betreten – obwohl Fifa und Uefa seit Jahren solche Massnahmen befürworten.

Homophobie
Zwei Spiele in Frankreich wurden wegen homophober Fangesänge unterbrochen. - Keystone

Fanarbeit lobt Situation in der Schweiz

Auch in der Schweiz wären solche Unterbrüche möglich, mussten aber bisher noch nie in Betracht gezogen werden. «In unserer Beobachtung haben wir betreffend diskriminierendem Verhalten in der Schweiz eine sehr gute Situation», bestätigt Fanarbeit Schweiz auf Anfrage.

Pascal Erlachner
Pascal Erlachner pfiff bis letzte Saison in der höchsten Schweizer Liga. - Keystone

Pascal Erlachner unterstreicht diese Beobachtung. Der ehemalige Top-Schiedsrichter sorgte mit seinem öffentlichen Outing für ein Novum im Schweizer Fussball. «Als aktiver Schiri habe ich in der Schweiz nie negative Erfahrungen gemacht. Es herrschte stets ein respektvoller Umgang von allen Seiten.»

Erlachner: «Homosexualität immer noch nicht überall akzeptiert»

Die Vorfälle in Frankreich stimmen Erlachner nachdenklich. «Es macht mich traurig und zeigt, dass Homosexualität noch immer nicht in allen Ländern und Sportarten akzeptiert und toleriert wird.»

Schiedsrichter Mehdi Mokhtari unterbricht das Spiel zwischen Nancy und Le Mans in der Ligue 2.

Einerseits ist der 39-Jährige um seine positiven Erfahrungen in der Schweiz. Doch er hält fest: «Der Kampf muss weitergehen. Wir müssen den Menschen zeigen, dass Homosexuelle genauso für den Fussball leben können wie Heterosexuelle. Man muss den Vorurteilen entgegenhalten.»

Die Vorfälle in Frankreich zeigen, dass es auch im Jahr 2019 noch ein weiter Weg ist. «Wir müssen versuchen, auch mit kleinen Schritten vorwärts zu kommen.»

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