Jan Vertonghen kehrt trotz Kopfverletzung aufs Spielfeld zurück

Schockierende Bilder in der Champions League. Im Halbfinal-Hinspiel gegen Ajax (0:1) prallt Tottenham-Verteidiger Jan Vertonghen (32) nach 31 Minuten mit Mitspieler Toby Alderweireld zusammen. Der Belgier sackt zu Boden, bleibt blutüberströmt liegen.

Vertonghen blutet und wird gepflegt – und sorgt nach einem kurzen Arzt-Check dann für staunende Gesichter. Mit frischer Hose und weissem Trikot kehrt er zurück aufs Spielfeld.

Doch nur 30 Sekunden später ist klar: Für den Belgier geht es nicht weiter. Von Betreuern gestützt muss er benommen das Spielfeld verlassen.

Es stellt sich die Frage: Warum durfte Vertonghen überhaupt zurückkehren? Die Risswunde an der Nase war für jeden TV-Zuschauer deutlich zu sehen, ebenso sein benommener Zustand.

Zwar signalisiert er dem Schiri vor der Rückkehr aufs Spielfeld, dass er sich bereit fühle. Doch müssten hier nicht die Ärzte einschreiten?

Im Netz sind die Meinungen schnell gemacht. «Ein Witz, dass der Arzt ihn wieder aufs Feld lässt!» Und: «Der Fussball braucht ein Concussion Protocol».

Das «Concussion Protocol» ist aus der NFL bekannt. Sobald dort der Verdacht auf eine Kopfverletzung auftritt, wird der Spieler aus der Partie genommen. Es folgen etliche Tests, bevor er überhaupt wieder zum Einsatz kommt.

Neben den Teamärzten ist auch ein unabhängiger Neurologe bei der Untersuchung dabei. Lässt man Spieler zu früh ins Spiel zurückkehren oder unterzieht sie nicht allen Tests, droht eine Strafe von 100'000 Dollar.