FCN-Niederlage als Mutmacher - «Sind noch nicht fertig»

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Deutschland,

Eigentlich wird es für den 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf der Fussball-Bundesliga immer enger. Es sind weiterhin drei Punkte Rückstand und nur noch vier Spiele. Doch das 0:2 in Leverkusen wirkte - zumindest in Verbindung mit Stuttgarts Debakel - als Mutmacher.

Glaubt noch an den Ligaverbleib mit dem Club: FCN-Coach Boris Schommers. Foto: Guido Kirchner
Glaubt noch an den Ligaverbleib mit dem Club: FCN-Coach Boris Schommers. Foto: Guido Kirchner - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das nächste Spiel verloren, neue Hoffnung gewonnen: Die 0:2 (0:0)-Niederlage bei Bayer Leverkusen werteten die meisten beim 1. FC Nürnberg als einen moralischen Sieg im Kampf ums sportliche Überleben in der Fussball-Bundesliga.

Zumindest klangen fast alle Aussagen so, als habe der Club soeben den Durchbruch im Kampf um den Klassenverbleib geschafft.

«Es sind nur drei Punkte. Ein Sieg, und wir sind wieder da», meinte Mittelfeldspieler Patrick Erras: «Wir geben uns nicht auf.» Das bestätigte Stürmer Mikael Ishak: «Wir glauben weiter an uns. Und wir trainieren wie die Tiere.» Torhüter Christian Mathenia sagte: «Wir leben noch! Wir sind noch nicht fertig! Und wir glauben dran!» Und Trainer Boris Schommers stellte nach der Niederlage in seiner Geburtsstadt - in der er nur die ersten drei Lebensmonate verbrachte - fest: «Wir haben gezeigt, dass wir gegen Top-Mannschaften punkten können.»

Genau das klappte aber am Samstag nicht. Und es hätte eigentlich genug Statistiken gegeben, um beim Club für Frust zu sorgen. 1:11 Ecken und 5:20 Torschüsse zeugten von Bayers Dominanz. Der FCN hat nur eines der letzten 24 Liga-Spiele gewonnen, der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt immer noch drei Punkte. Und der nächste von nur noch vier Gegnern heisst FC Bayern München. Doch 60 defensiv ordentliche Minuten und die Kunde vom 0:6 des Rivalen Stuttgart in Augsburg sorgten für einen Hauch von Euphorie.

«In Leverkusen konnte man nicht mit einem Sieg rechnen. Aber der Abstand ist zum Glück gleichgeblieben», sagte Kapitän Hanno Behrens, der auch keine Angst vor den Bayern hat: «Mit unseren Fans im Rücken haben wir auch Dortmund ein 0:0 abgeluchst.»

Doch eigentlich braucht der Club Tore und Siege. 24 Tore hat die schwächste Offensive der Liga nur erzielt, so wenige wie keine andere. «Wenn man sieht, wie wenig Tore wir schiessen, dann macht es als Offensivspieler nicht viel Spass», klagte Mittelstürmer Ishak, der aber auch betonte: «Wir arbeiten alle sehr hart nach hinten. Unter Schommers klappt das richtig gut.» Weswegen der gefühlt immer noch als Interimstrainer fungierende 40-Jährige nicht nur auf den Klassenerhalt hofft, sondern auch auf eine Weiterbeschäftigung nach Saisonende.

Für Bayer heisst es damit unter Trainer Peter Bosz weiter alles oder nichts: Von 13 Spielen endete noch keines unentschieden; acht wurden gewonnen, fünf verloren. Die Chance auf die erneute Europa-League-Qualifikation lebt weiter. Dass seine Truppe der Hochbegabten sich in der ersten Halbzeit zu sehr am Ballbesitz berauschte und zu umständlich agierte, ärgerte den Niederländer aber.

Zwei Dinge habe er seiner Mannschaft in der Pause gesagt, erzählte Bosz nachher: «Wir brauchen mehr Balltempo. Und wenn man ein Tor machen will, muss man auch mal schiessen.» Eine Botschaft, die sich seine Spieler merken sollten. Verzichten muss Boss vorerst auf Linksaussen Leon Bailey. Der 21 Jahre alte Jamaikaner zog gegen Nürnberg eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel zu. Bailey war in der 34. Minute ausgewechselt worden. Nach Bayer-Angaben vom Sonntag ist es fraglich, ob Bailey in den verbleibenden vier Spielen noch einmal eingesetzt werden kann. Das hänge vom Heilungsverlauf in den kommenden Tagen ab. In 29 Partien erzielte Bailey 2018/19 bislang fünf Treffer.

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