FC Winterthur: Planen Sie die Challenge League, Sportchef Kaiser?
Der FC Winterthur befindet sich in seiner vierten Saison in der Super League. Ob dem Team erneut der Liga-Erhalt gelingt? Sportchef Oliver Kaiser im Interview.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit über drei Jahren spielt der FC Winterthur in der Super League.
- Auch heuer dürfte der Klub gegen den Abstieg kämpfen.
- Sportchef Oliver Kaiser zeigt sich trotz aller Widrigkeiten zuversichtlich.
Nau.ch: Zwei Punkte aus sechs Spielen – eine Bilanz, mit der man absteigt. Was unternehmen Sie als Sportchef des FC Winterthur dagegen, Oliver Kaiser?
Oliver Kaiser: Wir hatten in den letzten Jahren immer einen schwierigen Start. Auch dieses Jahr haben wir wieder Spieler verloren und wichtige Spieler aus Verletzungsgründen noch nicht an Bord. Wir arbeiten weiter in Ruhe und sind überzeugt, dass wir leistungsfähiger werden.
Nau.ch: Wir schwierig ist es, mit bescheidenen Mitteln eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen?
Kaiser: Es ist eine Herausforderung. Wir suchen nach Spielern, die als Team funktionieren. Das machen wir seit dem Aufstieg in die Super League so.
Nau.ch: Di Giusto und Gomis sind weg, Lüthi ist verletzt. Dansoko wurde verpflichtet und Ex-GC-Spieler Momoh ist im Anflug. Reicht das?
Kaiser: Natürlich ist Qualität verloren gegangen, aber das war die letzten Jahre auch schon der Fall. Ich sehe das Problem nicht primär bei den Abgängen, die Ausfälle von Lüthi, Rohner und Burkhart schmerzen sehr und die Neuzugänge brauchen noch etwas Zeit. In Bezug auf unsere Möglichkeiten haben wir einen sehr guten Kader.
Nau.ch: Auch für Trainer Uli Forte ist es keine einfache Situation – er kann nur mit den vorhandenen Zutaten kochen. Wie sehen Sie das?
Kaiser: Das ist natürlich so. Aber er wusste bereits bei seiner Ankunft, worauf er sich einlässt. Wir können das auch alles realistisch bewerten – wir leben nicht in einer Traumwelt. Wir sitzen alle im selben Boot und wollen nicht rumjammern, sondern aus den bestehenden Möglichkeiten das Beste rausholen.
Nau.ch: Letzte Saison hat man sich unter Forte in extremis gerettet. Kann sich das Wunder wiederholen oder setzt man beim FC Winterthur aufs Prinzip Hoffnung?
Kaiser: Uli und das Team haben etwas Aussergewöhnliches geschafft. Was diese Saison betrifft, stehen wir noch immer am Anfang und glauben an die Konkurrenzfähigkeit unseres Kaders.
Nau.ch: Es scheint, als wäre der Abstieg für den FC Winterthur kein Beinbruch. Stimmt das?
Kaiser: Am ersten Tag des Aufstiegs wussten wir, dass wir gegen den Abstieg kämpfen. Und wir sind noch immer in der Super League. Also sind wir heute nicht in einer anderen Situation als nach dem Aufstieg. Wir beschäftigen uns mit den Dingen, die wir beeinflussen können.
Nau.ch: Von aussen betrachtet hat Winterthur den schwächsten Kader. Planen Sie bereits mit der Challenge League?
Kaiser: Seit dem Aufstieg gelten wir als Abstiegskandidat Nummer 1 und sind nach wie vor in der Super League. Wir nehmen die Rolle des Herausforderers an und geben täglich unser Bestes, um am Ende der Saison auf keinem Abstiegsplatz zu stehen.
Nau.ch: Kann man am Sonntag im Cup beim FC Schaffhausen etwas Moral tanken?
Kaiser: Wir wissen, dass es keine einfache Aufgabe wird. Wir freuen uns auf die Emotionen bei diesem Derby. Natürlich wollen wir gewinnen.
