FC Sion: Wild-West-Szenen in der Kabine – CC dreht komplett durch

Einmal mehr herrscht beim FC Sion das totale Chaos. Drei Runden vor Schluss liegt der Club auf dem letzten Tabellenplatz, es droht der Gang in die Barrage.

Das 0:5-Debakel gegen Servette bringt das Fass endgültig zum Überlaufen. Seit Montag ist Trainer David Bettoni offiziell seinen Job los.

Wie Nau.ch weiss, wurde der Franzose schon während der Halbzeit gegen Servette von Präsident Christian Constantin gefeuert. Allerdings ist das nur der Anfang der Geschichte.

In Genf haben sich nämlich während der Pause unglaubliche Szenen in der Sion-Kabine abgespielt. Nau.ch schildert die unfassbaren Geschehnisse in chronologischer Reihenfolge.

Als der Schiri die ersten 45 Minuten abpfeift, begibt sich Constantin schnurstracks in die Katakomben. Dort lässt er seinen Ärger zunächst an Coach Bettoni aus. Lautstark schreit er den 51-Jährigen in der Trainer-Kabine mehrere Minuten lang an – und verliert dabei komplett die Fassung.

Der Präsident beleidigt Bettoni aufs Übelste, es fallen Begriffe aus der untersten Schublade. Die Spieler bekommen das alles mit – und stehen ob dem Ausraster von Constantin unter Schock.

Dann schreitet CC vor die Profis. Er übernimmt das Kommando und teilt der Mannschaft die Wechsel für die zweite Halbzeit mit.

In der Folge attackiert er Verteidiger Dimitri Cavaré verbal. Er sagt ihm sinngemäss, dass er kaum einen Ball stoppen könne. Cavaré nimmt die Anschuldigungen des Präsidenten nicht gut auf – und stichelt zurück. Die Situation eskaliert.

Constantin, notabene als Hobby-Boxer bekannt, ballt daraufhin seine Fäuste und geht in Position. Cavaré nimmt die Aufforderung an. Es kommt zu Wild-West-Szenen und riesigen Tumulten in der Kabine!

Zahlreiche Spieler und Betreuer unterbinden die Keilerei. Nur dank dieses Eingreifens kann eine komplette Eskalation verhindert werden.

Zum Ende der Pause teilt Trainer David Bettoni den Spielern dann noch mit, dass er entlassen wurde. Er werde in der zweiten Halbzeit nur noch bedeutungslos an der Seitenlinie stehen.

Am Ende verliert der FC Sion mit 0:5. Doch nach der Partie gehen die Tumulte weiter. Fans der Walliser wollen die Kabine stürmen, was jedoch misslingt.

Anschliessend legen sie Scherben vor den Teambus, um eine Heimreise zu verhindern. Insgesamt verharren die Sion-Spieler drei Stunden in den Katakomben.

Am Sonntagmorgen, einen Tag nach dem Servette-Spiel, informiert David Bettoni die Mannschaft über die Situation. Er sagt den Spielern, dass er sich das nicht bieten lassen wird.

Am Montag kommuniziert der FC Sion die Trennung offiziell – mit einem einzigen Satz. Für die letzten drei Spiele übernimmt Paolo Tramezzani.