FC Basel – David Degen: «Wir befinden uns im Abstiegskampf»

Der FC Basel steckt tief in der Krise: Erst einen Sieg holte Rot-Blau in der Super League bisher, nach dem 0:3 bei Meister YB ist man Tabellen-Letzter. Den Tiefpunkt markiert der Rauswurf von Trainer Timo Schultz nach gerade einmal elf Spielen im Amt. Unter seiner Ägide flog Basel aus dem Europacup und rutschte in den Tabellenkeller.

Jetzt ist Heiko Vogel schon wieder Trainer statt Sportdirektor, der FCB ist Liga-Schlusslicht. Club-Präsident David Degen nimmt die aktuelle Basel-Krise zum Anlass, bei «blue Sport» tiefe Einblicke zu gewähren. «Wir sind zu weit hinter dem, wo wir sein wollen», gibt er unumwunden zu. «Wir müssen miteinander selbstkritisch sein.»

Die aktuelle Form des FCB habe ihm «persönlich sehr zugesetzt, weil ich nicht verlieren kann», so Degen. Er stellt auch unmissverständlich klar: «Wir befinden uns im Abstiegskampf, dem müssen wir uns stellen. Es ist viel mehr gefragt als nur Schönwetterfussball. Jetzt muss man sich der Situation stellen, die Spieler müssen das akzeptieren.»

Aus dieser Krise komme man nur mit harter Arbeit wieder heraus, so Degen. Er hat auch Verständnis für den Zorn der Fans. «Ich verstehe jeden, der seinen Unmut herausgelassen hat. Ich persönlich habe die Muttenzerkurve so noch nie erlebt – das sollte auch allen wirklich zu denken geben.»

Neo-Trainer Heiko Vogel solle sich nun ganz auf die Aufgabe Abstiegskampf konzentrieren. Dass der Deutsche im Anschluss wieder Sportchef wird, schliesst Degen praktisch aus. «Stand jetzt wird Heiko Vogel nicht als Sportchef zurückkehren», stellt der Club-Boss klar. Auch, dass Timo Schultz ein Fehlgriff war, bestreitet der FCB-Präsident nicht.

«Wir haben zwei, drei Fehlentscheidungen getroffen, was Personen anbelangt. Aber wir versuchen, das Beste für den FC Basel zu machen», so Degen. Für diesen Fehlgriff müsse nun auch der Sportchef – erneut – als Interimstrainer geradestehen. «Jetzt ist er umso mehr gefragt, muss Mitverantwortung übernehmen, um die Mannschaft da herauszuführen.»

Degen nimmt aber auch die Routiniers in der Mannschaft in die Pflicht, die Führungsspieler am Rheinknie. «In der Situation, in der wir jetzt sind, zeichnet sich heraus, wer ein wirklicher Leader ist. Wer geht mit dem FCB durch dick und dünn? Jeder wird seine Rolle einnehmen – jetzt ist jeder einzelne gefragt», stellt Degen klar.