Die Clubs aus der Challenge League wollen die Saison ungleich einiger Super-League-Vereine unbedingt beenden. Winti-Boss Mösli nimmt sogar öffentlich Stellung.
Challenge League Winterthur Mösli
Andreas Mösli, Geschäftsführer des FC Winterthur, will die unterbrochene Saison in der Challenge League mit Geisterspielen beenden. - instagram/@andreasmoesli
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Challenge-League-Vereine wollen die unterbrochene Saison unbedingt beenden.
  • FC Winti-Boss Andreas Mösli nimmt nun sogar öffentlich Stellung.
  • Die Ansichten der zweitklassigen Clubs unterscheiden sich mit deren der Super League.

«Spielen wir weiter, dann gehe ich vor Gericht», liess Sion-Präsident Christian Constantin gegenüber Nau.ch ausrichten. Eine Fortsetzung der Saison würde laut dem 63-Jährigen den Wettbewerb verfälschen. Geisterspiele wären für die Walliser ein finanzielles Desaster.

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In der Super League wird ab dem 19. Juni wieder gespielt.
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Auch die Maladière in Neuenburg blieb in den letzten Monaten leer.
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Die Liga hat entschieden, den Spielbetrieb mit Geisterspielen fortzusetzen.
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Volle Ränge, wie hier die Südkurve des FCZ, sind vorerst aber unmöglich.
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Wer holt sich den Meistertitel?

Vereine aus der Challenge League wollen wieder spielen

Auch andere Super-League-Clubs wie Basel, Thun, Xamax oder Lugano äussern öffentlich ihren Unmut gegenüber Geisterspielen. FCZ-Präsident Canepa spricht von Millionenverlusten.

Sollte der Spielbetrieb in der Schweiz fortgesetzt werden?

Ganz anders sieht die Situation in der Challenge League aus. Vor rund 10 Tagen erfährt Nau.ch, dass sich die Vereine aus dem Unterhaus geschlossen für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs entschieden haben.

Und nun äussern sich einige von ihnen sogar öffentlich dazu. Nachdem sich bereits Lausanne-Chef Ratcliffe für eine Fortführung der Saison ausgesprochen hatte, meldet sich nun Winterthur-Geschäftsführer Andreas Mösli.

Bob Jim Ratcliffe
Lausanne-Chef Bob Ratcliffe (l.) fordert eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs. - keystone

Winti-Boss Mösli: «Geisterspiele sind das kleinere Übel als ein Abbruch»

Letzterer findet via Instagram klare Worte. «Geisterspiele sind zwar sch*****, aber das kleinere Übel als ein Abbruch», so Mösli. Der FC Winterthur würde sich an der SFL-Abstimmung Ende Mai für Geisterspiele aussprechen. Und dafür nennt der Winti-Boss gleich mehrere Gründe.

Der psychische, mentale und physische Schaden der Spieler sei seiner Meinung nach höher, wenn monatelang nicht gespielt und trainiert wird. Ausserdem wären detaillierte Schutzkonzepte erarbeitet worden.

FC Winterthur, Andreas Mösli.
Der Geschäftsführer des FC Winterthur, Andreas Mösli. - Twitter/fcwinterthur

«Mit Geisterspielen kann die Saison ohne Diskussion und rechtlichen Klagen im Wettbewerb zu Ende geführt werden» führt Mösli aus. Auf- und Absteiger wären damit klar.

Vereinen drohen Sponsoren-Gelder zu entgehen

Und auch rein finanziell wäre laut Mösli ein Abbruch das grössere Übel, als eine Fortsetzung. «TV- und andere Gelder, auf die die Schweizer Clubs dringend angewiesen sind, werden ausbezahlt, beziehungsweise müssen nicht zurückbezahlt werden.» Dabei geht es offenbar um Sponsoren-Beträge, welche bereits ausgezahlt wurden und bei einem Abbruch teilweise zurückgefordert werden könnten.

FC Winterthur, Andreas Mösli.
Das Paket des Bunderates sei ein gutes Zeichen für den Sport und die Challenge League, findet Winti-Geschäftsführer Mösli. - FC Winterthur

Und Mösli geht noch weiter: «Es kann nicht sein, dass die eh schon privilegierten Fussballer (Stichwort Traumjob) geschont werden, während alle andern arbeiten müssen. Oftmals an weniger geschützten und isolierten Orten und indoor.»

Fakt ist, die Mehrheit von Super League und der Challenge League muss sich für eine Fortsetzung aussprechen. Ansonsten wird wohl auch im Juni in der Schweiz kein Fussball gespielt.

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