UPC bietet Internet-Kunden ein neues Abo an. Das ist schneller und teurer. Will der Kunde nicht wechseln, muss er aktiv werden. Dafür gibts Kritik vom Experten.
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Vor knapp einem Jahr platzte der UPC-Übernahme-Deal von Sunrise. - Keystone

Und: «Das Angebot ist exklusiv für diese Kundengruppe verfügbar.» Die Mehrheit der UPC-Kunden muss sich darüber keine Gedanken machen. Insgesamt haben das Schreiben Internet-Kunden der UPC im einstelligen Prozentbereich erhalten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • UPC wechselt einige Internet-Kunden auf ein neues Abo. Das ist schneller, aber teurer.
  • Das Vorgehen hält der Telekom-Experte für «kundenunfreundlich».
  • Betroffen ist nur ein geringer Teil der UPC-Kunden.

Es ist ein Angebot, dass man ablehnen kann: Diese Tage flattert bei UPC-Kunden mit dem Internet-Abo Connect 40 ein Schreiben in die Briefkästen. Der Inhalt: Eine Ankündigung, dass ab Oktober das Abo auf ein neues Angebot gewechselt wird. Das ist zwar deutlich schneller, kostet aber auch fünf Franken mehr.

Wer damit einverstanden ist, braucht man nichts zu machen. Der Wechsel geschieht automatisch. Wollen Kunden das schnellere Abo hingegen nicht, müssen sie reagieren. «Sie können ihre bisherige Geschwindigkeit beibehalten und bleiben somit beim aktuellen Abopreis. Rufen sie uns dazu bis zum 27. August an», steht im Kunden-Schreiben.

Das ist «kundenunfreundlich»

Bei Ralf Beyeler kommt das nicht gut an. «Das ist nicht kundenfreundlich», findet der Telekom-Experte von moneyland.ch. Denn: «Kunden, die ein anderes Internet-Abo wollen, können sich jederzeit bei UPC melden und auf ein anderes Produkt wechseln.» Beyeler vermutet darum, dass die UPC mit der Aktion vor allem den Umsatz ankurbeln will. «Wenn sich Kunden aktiv melden müssten, um ein anderes Produkt zu erhalten, würden sich weniger Kunden melden.» Andererseits könne davon ausgegangen werden, dass sich sehr wenige Kunden melden werden, die das neue Abo nicht wollen.

Das Connect-40-Abo wird sein einem Jahr nicht mehr angeboten. Wer es gebucht hat, zahlt 49 Franken dafür. Das Nachfolge-Abo kostet fünf Franken mehr. Das entspricht einer Preiserhöhung von 10 Prozent. Solche Praktiken beobachtet Beyeler in letzter Zeit auch bei anderen Telekom-Firmen immer wieder: «Zwangswechsel sind eine erfolgreiche Strategie, den Umsatz zu erhöhen. Ein paar unzufriedene Kunden hat das Vorgehen, aber die Rechnung geht am Schluss für den Anbieter auf.»

UPC hält dagegen. Denn: «Jeder Kunde hat die Wahl, ob er das neu offerierte Angebot annehmen oder bei seinem bestehenden Produkt bleiben möchte», erklärt Sprecher Bernard Strapp. Und warum braucht es überhaupt einen Wechsel? «Wir sind darauf bedacht, unseren Kunden eine den aktuellen und künftigen Bedürfnissen entsprechende Internetbandbreite zur Verfügung zu stellen. Deshalb heben wir die Leistung der bisherigen Internet-Abos mit 40 Mbit/s auf neu 100 Mbit/s an, was dem zweieinhalbfachen dessen entspricht, was die Kunden aktuell zur Verfügung haben.»

«Jeder Kunde hat die Wahl»

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