Vor zwei Jahren lag der Medianlohn bei 6502 Franken pro Monat. Ein Plus von 1,2 Prozent seit der letzten Erhebung. Doch die Gewerkschaften sind damit noch nicht zufrieden, wie SGB-Chefökonom Daniel Lampart im Interview erklärt.
«Nach wie vor verdienen Frauen weniger als Männer» - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2016 beträgt der Medianlohn 6'502 Franken.
  • Das ist ein Anstieg von 1,2 Prozent seit der letzten Erhebung im 2014.

Nach jahrelanger Arbeit hat heute das Bundesamt für Statistik die Lohnstrukturerhebung 2016 präsentiert. 37'000 Unternehmen haben ihre Lohndaten dafür geliefert. Die Auswertung zeigt, dass der Medianlohn um 1,2 Prozent auf 6'502 Franken gestiegen ist. Heisst: jeder zweite Arbeitnehmer in der Schweiz verdient mehr als 6'502 Franken pro Monat brutto.

Daniel Lampart, Chefökonom vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB), erklärt im Interview mit Nau, dass es nicht bei allen Branchen bei den Löhnen aufwärts geht. Stagniert haben die Löhne etwa im Sozialwesen und dem Baugewerbe – trotz Bauboom.

«Der Aufschwung muss den Arbeitnehmer gehören»

Das ärgert den Ökonomen: «Der Aufschwung muss den Arbeitnehmenden gehören. Sie mussten der Gürtel enger schnallen wegen der Frankenaufwertung», sagt Lampart. Und fordert: «Jetzt braucht es Lohnerhöhungen. Vor allem für diejenigen mit Lehrabschluss.»

Frauenlöhne sind stärker gestiegen als Männerlöhne. Aber die Differenz von 15 Prozent in der Privatwirtschaft sei zu hoch, findet Lampart. «Das versteht im 21. Jahrhundert niemand mehr.» Eine halbe Million Menschen in der Schweiz arbeiten zu einem sogenannten Tieflohn, sprich für weniger als 4'300 Franken. «Das sind zum grossen Teil Frauen.»

SGB Chefökonom Daniel Lampart im Interview - Nau
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