Die Kritik an der anstehenden Auktion der Mobilfunkfrequenzen wird lauter: Nach Sunrise fordert auch Swisscom eine Änderung der Ausgestaltung. Sie will mehr Frequenzen kaufen dürfen, als dies die bisherigen Regeln zulassen, und begründet dies mit ihrer Marktmacht.
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Der SMI verzeichnete einen negativen Wochenstart. Lediglich um Swisscom, Nestlé und Logitech steht es an der Schweizer Börse nicht schlecht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Swisscom dringt auf Änderungen der Regeln für Mobilfunkauktion.
  • Aufgrund seiner Marktmacht will das Schweizer Telekommunikationsunternehmen mehr Frequenzen kaufen dürfen.

Die Bietbeschränkungen seien viel zu eng gesteckt, kritisierte Swisscom am Mittwoch anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Der Branchenprimus habe heute mit 39 Megahertz (MHz) pro Million Kunden mit Abstand am wenigsten Frequenzen pro Kunde.

Die Konkurrenten Sunrise und Salt verfügten mit 54 MHz beziehungsweise 85 MHz pro Million Kunden über rund 40 Prozent respektive 100 Prozent mehr Frequenzen pro Kunde als die Swisscom. Denn der «blaue Riese» ist mit 6,632 Millionen Mobilfunkkunden massiv grösser als Sunrise (2,35 Millionen) und Salt (1,906 Millionen).

Mit den jetzigen Regeln für die anstehende Frequenzauktion sei schon von vornherein festgelegt, dass die Swisscom-Konkurrenten nach der Versteigerung mindestens die Hälfte mehr Frequenzen pro Kunde hätten als die Marktführerin: «Eine Überarbeitung der Ausschreibungsunterlagen müsse deshalb sicherstellen, dass die Swisscom zumindest die Möglichkeit erhält, pro Kunde gleich viele 5G-Frequenzen zu erwerben wie ihre Mitbewerber.»

Wie hoch die Maximalgrenze dann sein solle, die die Swisscom kaufen dürfe, darüber schwieg sich der Konzern aus: «Wir möchten keine konkrete Zahl nennen. Wichtig ist, dass Swisscom zumindest die Möglichkeit hat, Frequenzen entsprechend dem Marktanteil zu erwerben», erklärte Swisscom-Sprecher Armin Schädeli.

Damit fordert die Swisscom genau das Gegenteil von Sunrise. Die Nummer zwei im Schweizer Telekommarkt hatte vergangene Woche ebenfalls die Auktionsregeln kritisiert. Die jetzigen würden zu einer Zementierung der Marktmacht der Swisscom und zu einer Einschränkung des Wettbewerbs führen.

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