Die jüngsten Thurgauer Wahlen im Grossen Rat brachten einige unerwartete Ergebnisse. SVP bleibt die dominierende Partei.
Wahlen Thurgau
Medienschaffende und Kandidierende verfolgen die Thurgauer Wahlen. - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Thurgauer Wahlen musste die SVP einen Rückschlag hinnehmen.
  • Die Mitte behauptet sich als zweitstärkste Kraft.
  • Die SP konnte entgegen dem nationalen Trend zulegen.
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Die SVP hatte gehofft, ihre Position durch das Hinzugewinnen von fünf weiteren Sitzen zu stärken. Sie ist die bisher dominierende Partei mit 45 Sitzen. Doch statt der erhofften 50 Sitze musste sie einen Rückschlag hinnehmen und verlor drei ihrer bisherigen Plätze. Damit kommt sie nun auf insgesamt 42 Sitze, wie «SRF» berichtet.

Viele hatten erwartet, dass die SVP den Schwung aus ihrem Sieg bei den nationalen Wahlen nutzen könnte. Allerdings scheint der relativ niedrige Anteil an Wählern im Kanton dazu beigetragen zu haben, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde. Bei einer höheren Wahlbeteiligung hätte die SVP traditionell stärker abgeschnitten – doch diese lag nur bei 30.4 Prozent.

Mitte gewinnt an Boden

Als zweitstärkste Kraft konnte sich die Mitte gegenüber der FDP behaupten und sogar verbessern: In den letzten vier Jahren hielten beide Fraktionen jeweils 18 Sitze inne; jetzt hat sich jedoch ein Unterschied herausgebildet. Die Mitte hat nun 21 Sitze (+3), während die FDP auf 17 (-1) zurückgefallen ist.

Mitte-Präsidentin Sandra Stadler kommentierte: «Es begann schon vor drei Jahren mit dem Namenswechsel. Wir wurden mutiger, wir öffneten uns.»

Sandra Stadler
Wahlen Thurgau: Sandra Stadler (Mitte) freut sich über das Ergebnis. - keystone

Die SP konnte entgegen dem nationalen Trend zulegen und hält nun 18 Sitze, vier mehr als zuvor. Parteipräsidentin Marina Bruggmann äusserte sich begeistert: «Was heute passiert ist, ist einfach grossartig. Es ist ein Lohn für unseren engagierten Wahlkampf. Wir freuen uns riesig.»

Wahlen Thurgau: Verluste und Gewinne

Zu den Verlierern der Wahl gehören die Grünen, die zwei ihrer Sitze verloren haben. Präsident Kurt Egger meinte dazu: «Die Themenkonjunktur spricht momentan nicht für uns. Die Leute wählen eher das nähere».

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Andererseits konnte die EDU einen Sitz hinzugewinnen. Sie liegt nun gleichauf mit der GLP (-3), welche einen Drittel ihrer Sitze verlor.

Eine besondere Überraschung war die Wahl von Robin Spiri, Vereinspräsident von Aufrecht Thurgau, in den Grossen Rat. Das erste Mal, dass diese Gruppierung in einem kantonalen Parlament vertreten sein wird.

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