Vollgeld-Initiative und Geldspielgesetz mobilisiert nur wenig
Die Vollgeld-Initiative und das Geldspielgesetz haben das Stimmvolk nicht elektrisiert. Die Vorlagen lockten am Sonntag lediglich ein Drittel an die Urne.

Das Wichtigste in Kürze
- Wenig Beteiligung an den nationalen Abstimmungen am Sonntag.
- Schweizweit gehen nur ein Drittel der Stimmberechtigten abstimmen.
- Die Vollgeld-Initiative und das Geldspielgesetz konnten das Stimmvolk nicht elektrisieren.
Die Stimmbeteiligung zum Geldspielgesetz lag am Sonntag bei 33,7 Prozent. Zuletzt hatten sich 2012 weniger Stimmberechtigte an einer Abstimmung über eine Gesetzesvorlage beteiligt: Beim Urnengang über das Tierseuchengesetz gingen lediglich 27,6 Prozent an die Urne. Seit Einführung des Frauenstimmrechts 1971 war die Beteiligung an einem fakultativen Referendum nur bei fünf Abstimmungen tiefer gewesen.
Auch die Vollgeld-Initiative mobilisierte nur 33,8 Prozent. Eine derart tiefe Stimmbeteiligung gab es seit 1971 aber schon bei rund zwei Dutzend Verfassungsänderungen. Tiefer war die Beteiligung an einem obligatorischen Referendum zuletzt 2006 bei der Abstimmung über die Bildungsverfassung gewesen.
Olympische Winterspiele mobilisiert Walliser
Mit einer Stimmbeteiligung von rund 62 Prozent lag der Kanton Schaffhausen wie üblich an der Spitze. Dort gilt faktisch Stimmzwang. Im Wallis ist das Stimmvolk wegen der Abstimmung über die Olympischen Winterspiele 2026 an die Urnen geströmt. Die Stimmbeteiligung lag bei 60 Prozent.
In den meisten anderen Kantonen lag sie zwischen 30 und 40 Prozent. In den Kantonen Freiburg, Bern, Thurgau und Jura sind weniger als 30 Prozent der Stimmberechtigten an die Urne gegangen, in Appenzell Innerrhoden lag die Stimmbeteiligung lediglich bei knapp 24 Prozent.