Lockerungen im Taxigewerbe dürften im Grossen Rat zu reden geben

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Bern,

Bern lockert die Vorgaben für Taxis und Limousinen. In der Vernehmlassung wurde das neue Gesetz über Taxis und Limousinendienste kontrovers diskutiert.

Mehrere Taxis stehen in Genf hintereinander.
In der Vernehmlassung wurde das neue Gesetz über Taxis und Limousinendienste kontrovers diskutiert. (Symbolbild) - keystone

Das Taxi- und Limousinengewerbe soll künftig im Kanton Bern weniger strenge Vorgaben erfüllen. Namentlich die Lockerungen im Limousinengewerbe dürften im Berner Kantonsparlament, dem Grossen Rat, zu reden geben.

In der Vernehmlassung wurde das neue Gesetz über Taxis und Limousinendienste kontrovers diskutiert, wie der Regierungsrat am Montag mitteilte. Taxis sollen weiterhin bewilligungspflichtig bleiben, Limousinendienste lediglich einer Meldepflicht unterstehen.

Bei den Taxis soll künftig jedoch die theoretische und praktische Fahrprüfung nicht mehr nötig sein. Angesichts digitaler Navigationssysteme sei eine Prüfung der Ortskenntnisse nicht mehr nötig, heisst es in der Mitteilung.

Sicherheit bleibt zentral

Die Gemeinden werden jedoch weiterhin allfällige Vorstrafen, Führerausweisentzüge oder genügende Sprachkenntnisse prüfen. Taxis seien eine Visitenkarte für Gemeinden und Kundinnen und Kunden dürften erwarten, dass die Fahrenden den nötigen Qualitätsanforderungen genügten.

Aufgrund von Rückmeldungen in der Vernehmlassung wurden die Anforderungen an den strafrechtlichen Leumund der Fahrerinnen und Fahrer nochmals verschärft. «Die Sicherheit der Fahrgäste, insbesondere der weiblichen, ist ein zentrales Element», wird Sicherheitsdirektor Philippe Müller (FDP) in der Mitteilung zitiert.

Für Limousinendienste gelten nicht so strenge Anforderungen wie für Taxis. Sie erhalten von den Gemeinden auch keine Standplätze und können keine Busspuren befahren.

Lockerungen bei Limousinendiensten umstritten

Anbietende von Limousinendiensten müssen sich einzig beim Kanton Bern melden und ihre Fahrzeuge mit einer Plakette kennzeichnen, damit die vom Bund vorgegebenen Ruhezeiten der Fahrenden kontrolliert werden können.

Die vereinfachten Regelungen für Limousinendienste wurden in der Vernehmlassung zum Teil kritisiert. Einzelne politische Parteien, Gewerkschaftskreise und eine Mehrheit der Gemeinden lehnen sie ab. Befürchtet wird unter anderem, dass Taxifahrende in unsichere und schlecht bezahlte Arbeitsverhältnisse geraten oder Taxis weitgehend vom Markt verdrängt werden könnten.

Von den Lockerungen bei den Limousinendiensten könnten insbesondere Plattformanbieter wie Uber profitieren. Der Grosse Rat wird den Gesetzesentwurf voraussichtlich in der Wintersession 20205 in erster Lesung beraten. Die neuen Regelungen würden frühestens Anfang 2027 in Kraft treten.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #1360 (nicht angemeldet)

So hat es in Zürich auch angefangen, und in zwei Jahren spricht kein Taxifahrer mehr Bärndeutsch, und der Service wird auf null gehen

User #5365 (nicht angemeldet)

Wir können keinen Fortschritt verbuchen, während wir Ungerechtigkeit auslagern. Gleichheit sollte keine Grenzen kennen. Positiv gesehen hat mich das Trading gestärkt – ein großes Dankeschön an Pro Shelton (@SheltonSGNL auf Telegram), der mir zu einem Gewinn von über 194.000 $ verholfen hat.

Weiterlesen

bern rauch
57 Interaktionen
«Fenster schliessen»
Hï Ibiza club
37 Interaktionen
Schweizer schockiert

MEHR AUS STADT BERN

Citius Meeting
Citius Meeting
A8 Rastplatz Därligen
Schutzbauten
bern rauchsäule
57 Interaktionen
Bilder aus Bern
gastro
1 Interaktionen
Für Nachhaltigkeit