Kanton Bern: Dorf wehrt sich gegen den Transitplatz
In der Schweiz fehlt es an Transitplätzen. In Wileroltigen soll solch ein Platz eingerichtet werden, das Dorf im Kanton Bern wehrt sich dagegen.

Das Wichtigste in Kürze
- In einem Dorf im Kanton Bern soll ein Transitplatz für Jenische, Sinti und Roma entstehen.
- Die Einwohner in Wileroltigen BE wehren sich kurz vor der Abstimmung nochmals dagegen.
Transitplätze für Jenische, Sinti und Roma – daran fehlt es in der Schweiz zu Hauf. Im Kanton Bern soll bei Wileroltigen nun ein neuer Platz für Fahrende errichtet werden. Die Abstimmung darüber findet am kommenden Sonntag statt. Kurz davor wehren sich die Einwohner des Dorfs noch einmal, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Kanton Bern: Dorf wehrt sich gegen den Transitplatz
An forderster Front gegen den Transitplatz kämpft Armin Mürner, gelernter Metzger aus Wileroltigen. Der 72-Jährige erinnert sich an den Sommer 2017, als rund 500 Fahrende während Wochen nahe dem Rastplatz Halt gemacht haben. Landesweit sorgten diese wegen Fäkalien und Abfall auf den Feldern für Schlagzeilen.

Auch in den Köpfen der Wileroltiger hinterliess dies einen bleibenden Eindruck. Deshalb wurde Mürner auch Präsident des Bürgerkomitees. Dieses setzt sich gegen einen geplanten Transitplatz ein. Unterstützung findet das Komitee beim Gemeinderat, zusammen mit der Jungen SVP haben sie das Referendum eingereicht.
Keine Diskriminierung, sondern Gleichstellung
Es gehe beim Wiederstand nicht um die Diskriminierung der Fahrenden, sagt Mürner. «Es geht um Gleichstellung. Wenn Fahrende Farbe einfach das Loch runterlassen, zahlt der Kanton nachher das Auspumpen. Wenn ein hiesiger Maler dasselbe macht, wird er gebüsst», ärgert sich Mürner.
Um der Bevölkerung Rechnung zu tragen, plant der Kanton Bern einen zwei Meter hohen Zaun um den Transitplatz zu errichten. So sei die Zufahrt nur über die Autobahn möglich.