Aus dem Umfeld des Islamischen Zentralrats sollen viele Personen als Dschihadisten nach Syrien gereist sein. Auch ein Aktivmitglied des Islamrats soll die Terrormiliz IS beigetreten sein.
Das Präsidium des IZRS wehrt sich gegen die Anschuldigungen.
Das Präsidium des IZRS wehrt sich gegen die Anschuldigungen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens sieben Dschihadisten sollen dem IZRS nahestehen.
  • 2015 soll der IZRS-Präsident Nicolas Blancho zum Kampf gegen interventionistische Kräfte in islamischen Ländern aufgerufen haben.
  • Der IZRS wehrt sich gegen die Anschuldigungen.

Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) soll laut dem «Tages Anzeiger» mindestens sieben Personen nahestehen, welche als Dschihadisten nach Syrien gezogen sind. Emina A. sei eine von ihnen. Die damals 30-jährige Schweizer mit Wurzeln in Bosnien wurde 2014 als Aktivmitglied des IZRS aufgenommen. Sie erwähnte jedoch nicht, dass ihr Mann bereits in Syrien kämpfte. Einige Monate nach der Aufnahme reiste sie über Bosnien nach Syrien zur Terrormiliz IS.

Aufruf Blanchos?


Beim IZRS sollen auf je 1000 Muslime 1,97 Dschihadisten sein. Im Vergleich mit dem Rest der Schweiz ist dieser Wert hoch. In der Schweizer Dschihadisten-Hochburg Winterthur sind es etwa 1,35 Dschihadisten auf je 1000 Muslime, schreibt die Zeitung. Offiziell versuchen die IZRS-Verantwortlichen die IS-Anhänger von ihrem Glauben abzubringen. IZRS-Präsident Nicolas Blancho soll in einer Audionachricht 2015 aber gesagt haben, der Kampf gegen interventionistische Kräfte in muslimischen Länder gehöre zur Pflicht der Muslime. Damit soll der IZRS laut «Tages Anzeiger» aus dem Hauptquartier in Bern-Bümpliz zum Dschihad aufgerufen haben.

Nach der Veröffentlichung des Artikels verlangte der IZRS eine Gegendarstellung.

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