Beutler: «Krankenkassenprämien steigen – was wir ändern müssen»

Yves Beutler
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Flawil,

Steigende Krankenkassenprämien setzen das Schweizer Gesundheitssystem unter Druck. Yves Beutler (FDP) zeigt im Gastbeitrag Lösungsansätze auf.

Yves Beutler
Yves Beutler ist Präsident FDP Wil-Untertoggenburg. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch im Kanton St. Gallen steigen die Krankenkassenprämien.
  • Das Schweizer Gesundheitssystem brauche schon lange echte Reformen.
  • Insbesondere der Mittelstand müsse entlastet werden, sagt Yves Beutler von der FDP.

Die Krankenkassenprämien steigen auch 2026, im Kanton St. Gallen um durchschnittlich 3,7 Prozent. Für viele Familien längst eine Belastung, die an die Schmerzgrenze geht.

Seit Einführung der obligatorischen Krankenversicherung 1996 ist die mittlere Krankenkassenprämie im Kanton St. Gallen somit um mehr als 200 Prozent angestiegen.

Krankenkasse
Die Krankenkassenprämien steigen 2026 durchschnittlich schweizweit um 4,4 Prozent. Im Kanton St.Gallen beläuft sich der Anstieg auf durchschnittlich 3,7 Prozent. (Symbolbild) - Keystone

Innovation kostet, sorgt für Gesundheit und ermöglicht uns das Älterwerden. Dass sich die Entwicklung der Prämien aber von der Lohnentwicklung entkoppelt hat, muss uns beunruhigen.

Schweizer Gesundheitssystem braucht echte Reformen

Natürlich haben Prämienzahler gewisse Möglichkeiten: Kasse wechseln, Franchise anpassen oder verantwortungsbewusst zum Arzt gehen.

Doch das sind Detailkorrekturen, am eigentlichen Problem ändert sich dadurch nichts.

Seit Jahrzehnten verweigert sich die Politik echten Reformen. Stattdessen verliert sie sich in populistischen Debatten über Einheitskassen, einkommensabhängige Prämien oder Managerlöhne.

Keine Lösung, dafür mehr Bürokratie oder höhere Verwaltungs- und Behandlungskosten.

Was es braucht

Wettbewerb statt Einheitslösungen, damit weg vom bundesrätlichen Tarifdiktat, hin zu mehr Wettbewerb zwischen Leistungserbringer und Krankenkasse sowie neuen Versicherungsmodellen.

Kostentransparenz, damit Patientinnen und Patienten wissen, was Behandlungen kosten und Vergleiche möglich werden.

Digitale Prozesse, um Doppelspurigkeiten und Verwaltungskosten zu reduzieren.

Spital
Das Schweizer Gesundheitssystem braucht grundlegende Reformen, sagt Yves Beutler von der FDP. - Keystone

Eigenverantwortung, damit Prävention belohnt und unnötige Konsultationen vermieden werden.

Politische Ehrlichkeit, damit die Interessen der Prämienzahler zuoberst stehen.

Hat deine Krankenkassenprämie schon deine Schmerzgrenze erreicht?

Bezahlung nach Resultaten statt nach Konsultationen, um nachhaltige Therapien zu fördern und die Mengenausweitung zu bremsen.

Regionale Spitalplanung, damit kantonsübergreifend gedacht wird und Ressourcen sinnvoll gebündelt werden.

Wenn wir das Gesundheitssystem in die Zukunft führen und den Mittelstand entlasten wollen, müssen wir jetzt handeln!

***

Zum Autor: Yves Beutler ist Präsident FDP Wil-Untertoggenburg.

Kommentare

User #3905 (nicht angemeldet)

1996 bezahlte ich 78.00 für die Grundversicherung heute 550.00, das ist ein bisschen mehr als 200%! Bezahlung nach Resultaten statt nach Konsultationen wäre wirklich ein guter Ansatz. Es gibt nämlich nur noch wenige gute Ärzte. Ich gehe zum Arzt mit einem Problem, es wird eine Blutanalyse gemacht und nach Hause gehe ich dann mit ca. 6 Medis - zu hoher Blutdruck, zu hoher Cholesterin, zu hohe Zuckerwerte, zuviel Gewicht, aber das Problem bzw. die Ursache meiner Beschwerden konnte nicht gefunfen werden! Obligatorium aufheben würden die KK wieder in ihre Schranken verweisen, denn so richtig teuer ist es erst seit diesem Beschiss geworden.

User #6467 (nicht angemeldet)

Alle 5% vom einkommen das reicht pus den Unfall und die Rettung ohne Franchise

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