Nach neuerlichen Gewalttaten beim Kulturzentrum Reithalle will die SVP Lösungen. Sie fordert eine Video-Überwachung des Areals. Der Gemeinderat prüft die Idee.
Kulturzentrum Reithalle
Das Berner Kulturzentrum Reithalle bezeichnet SVP-Mann Andreas Glarner als «Brutstätte des Terrors». - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SVP fordert eine Video-Überwachung der Berner Reitschule.
  • Damit sollen Gewaltdelikte und der Drogenhandel eingedämmt werden können.
  • Der Gemeinderat prüft nun die Idee der Schweizerischen Volkspartei.

Die Berner Reitschule wurde in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz von Ausschreitungen. Nun sollen Kameras auf dem Areal des alternativen Kulturzentrums Abhilfe leisten – zumindest, wenn es nach der SVP geht.

In einer Motion fordert die Schweizerische Volkspartei die Video-Überwachung der gesamten Schützenmatte sowie der Innenräume der Reitschule. Damit könnten Gewaltdelikte und der Drogenhandel deutlich eingedämmt werden. Aber auch bei der Identifikation von mutmasslichen Tätern oder einem allfälligen Fehlverhalten der Polizei wären Videoaufnahmen hilfreich.

«Offensichtlich organisierte Gewaltorgie»

Vorteile, die auch der Gemeinderat sieht. Er zeigt sich deshalb bereit, den Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen. Doch eine flächendeckende Überwachung sowie Kameras innerhalb der Reitschule seien eher unverhältnismässig.

Die Reitschule selbst zeigt sich nicht erstaunt über den Entscheid. Er reihe sich nahtlos in die gemeinderätliche Politik der letzten Jahre, die kaum Wert auf ein gutes Verhältnis zwischen Stadt und Reitschule legt. Dies heisst es heute Montag in einer Mitteilung.

Eine Video-Überwachung des Areals lehne die Reitschule aber klar ab. «Die Erfahrungen mit Video-Überwachung zeigen klar, dass Straftaten dadurch nicht verhindert werden können», heisst es weiter.

Kulturzentrum Reithalle
Mehrere Strassenbarrikaden stehen vor dem Kulturzentrum Reithalle in Brand. - Lesereporter

Zuletzt kam es in der Nacht auf den 19. Mai zu Eskapaden bei der Berner Reitschule. Unbekannte hatten mehrere Strassenbarrikaden aufgestellt und teilweise in Brand gesteckt. Zehn Polizisten erlitten bei dem Einsatz Verletzungen.

Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause kritisierte die neuerlichen Gewaltaten scharf. Es handle sich um eine «offensichtlich organisierte Gewaltorgie», sagte er damals.

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