Dass er die Kantonsratskandidatur für die BDP Luzern unterschrieben hatte, war einem Coiffeur aus Luzern nicht bewusst. Nun nimmt die Partei Stellung.
Ein Stand der BDP Luzern beim Luzerner Schwanenplatz.
Die BDP Luzern hat 33 Kandidaten für den Kantonsrat nominiert. - BDP Luzern
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Kantonsratswahlen in Luzern stellt die BDP auch Listenfüller auf.
  • Offenbar wussten nicht alle Kandidaten von der Kandidatur.
  • Die BDP Luzern hat nun offiziell Stellung bezogen.

Vor den nationalen Wahlen im Herbst wählen die Luzerner Stimmbürger im kommenden März auch ihren Kantonsrat. Die BDP Luzern ist bisher im 120-köpfigen Parlament nicht vertreten. Nun schickt die Partei 33 Kandidaten ins Rennen.

Darunter sind viele «Listenfüller», welche die Partei-Liste füllen, um so mehr Stimmen zu generieren.

Doch offenbar wussten nicht alle Kandidaten auf der Liste, dass sie für die Partei antreten. So etwa Kevin Tschuppert. Er ist der Coiffeur vom Luzerner BDP-Präsidenten Denis Kläfiger.

«Ich dachte, dass es sich um eine Unterschriftensammlung für eine Kampagne handelt», erklärte der Coiffeur gegenüber der «Luzerner Zeitung». Dass er damit die Kantonsratskandidatur unterschreibe, sei ihm nicht bewusst gewesen.

Kurzporträt in Regionalzeitung

Auch eine weitere Person wurde offenbar unwissentlich zum BDP-Kandidaten. Zwar stimmte er zu, dass er als «Listenfüller» auf der BDP-Liste erscheint. «Meine Bedingung war, dass ich nirgends auftauche», schildert er gegenüber dem Blatt.

Trotzdem erschien sein Kurzporträt in einer Regionalzeitung. Und dies, obwohl er weder Text noch Bild zur Verfügung stellte.

BDP Luzern spricht von Missverständnis

Die BDP schreibt nun in einer Mitteilung: Man nehme zu Kenntnis. «dass zwei unserer dreiundreissig Kandidatinnen und Kandidaten für die Kantonsratswahlen am 31. März 2019 bezüglich ihrer Kandidatur unwissentlich Informationen, Fotos und Unterschrift abgegeben hätten.» Wie es dazu gekommen sei, werde nun abgeklärt.

Gemäss der Partei wurden alle Kandidaten mündlich und schriftlich über die Möglichkeit einer Kantonsratskandidatur informiert. Ausserdem sei die Sammlung der Informationen zu den Kandidaten und die Kandidatenfotos ein «rollender Prozess über mehrere Monate» gewesen.

Man gehe den Angelegenheiten nun nach, «um festzustellen, wie dieses Missverständnis entstehen konnte.» Dazu werde man auch persönliche Gespräche mit den Betroffenen führen.

«Werde mir neuen Friseur suchen»

Was genau zum Missverständnis geführt hatte, ist weiterhin unbekannt. Klar ist nur, dass Kläfigers Haare künftig ein anderer Coiffeur schneiden wird: «Aufgrund dieser Ereignisse werde ich mir verständlicherweise einen neuen Friseur suchen», so der Präsident der BDP Luzern gegenüber Nau.

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