Sri Lankas Zentralbankchef hat am Mittwoch vor einem «endgültigen Zusammenbrechen» des Wirtschaftslebens in dem Inselstaat im Indischen Ozean gewarnt.
Szene nach regierungsfeindlichen Demonstrationen in Sri Lanka
Szene nach regierungsfeindlichen Demonstrationen in Sri Lanka - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forderung nach Einsetzung einer neuen Regierung «innerhalb von zwei Tagen».

Wenn es nicht «innerhalb von zwei Tagen» eine neue Regierung gebe, werde die Wirtschaft nicht mehr zu retten sein, sagte Zentralbankchef Nandalal Weerasinghe vor Journalisten in Colombo. Das Land brauche politische Stabilität.

Nach tödlichen Ausschreitungen hatten die Behörden Sri Lankas den Schiessbefehl erteilt, um weitere Unruhen zu unterdrücken. Die Sicherheitskräfte seien angewiesen worden, auf jeden zu schiessen, der öffentliches Eigentum plündert oder Menschenleben gefährdet, erklärte das Verteidigungsministerium am Dienstag. Am Vortag war bereits eine Ausgangssperre verhängt worden, der sich die Menschen vielerorts jedoch widersetzten.

Die seit Wochen andauernden Proteste im von einer schweren Wirtschaftskrise erschütterten Sri Lanka waren am Montag eskaliert. Mit Bussen nach Colombo gefahrene Anhänger des zurückgetretenen Regierungschefs Mahinda Rajapaska griffen demonstrierende Regierungsgegner mit Stöcken und Knüppeln an, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Der höchste Militärverantwortliche des Landes, Kamal Gunaratne, schloss am Mittwoch einen Putsch aus, obwohl in den Strassen Truppen patrouillierten. «Wenn es im Land eine gefährliche Lage gibt, erhalten die Militärs die Vollmacht, damit umzugehen», sagte Kamal Gunaratne. Niemand solle denken, dass das Militär die Macht ergreifen wolle. Das Militär habe «nicht solche Absichten».

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