Die Neuenburger SVPler ist Yvan Perrin für die Nationalratswahlen nominiert. 2014 tratt er nach einem Eklat zurück.
Rückkehr auf die politische Bühne: Yvan Perrin soll für die SVP Neuenburg die Kohlen aus dem Feuer holen. (Archiv)
Rückkehr auf die politische Bühne: Yvan Perrin soll für die SVP Neuenburg die Kohlen aus dem Feuer holen. (Archiv) - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2014 war Yvan Perrin nach Alkoholexzessen und Burnout zurückgetreten.
  • Nun wurde er für die Nationalratswahlen nominiert.

Die Neuenburger SVP setzt auf Yvan Perrin als Zugpferd für die eidgenössischen Wahlen im Herbst. Sie schickt den früheren Nationalrat, Staatsrat sowie Vizepräsidenten der SVP Schweiz ins Rennen, um ihren Sitz im Nationalrat zu verteidigen.

Die Delegierten nominierten Perrin am Mittwochabend in Couvet NE trotz der gesundheitlichen Probleme. Mit ihnen hatte der heute 52-Jährige in der Vergangenheit gekämpft:

Nach einem Burnout und Alkoholexzessen war der einstige Hoffnungsträger der Westschweizer SVP im Juni 2014 als Staatsrat zurückgetreten.

Klares Ergebnis

Jetzt ist der Hardliner zurück, seine Nomination war Formsache. Der ehemalige Polizeiinspektor wurde in der ersten Wahlgang mit 52 von 64 Stimmen gewählt. Das sagte der Parteipräsident Walter Willener der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Ebenfalls auf die Liste schafften es die Grossrats-Stellvertreter Grégoire Cario, Thierry Brechbühler und Sylvia Schulé. Über die Klippen springen mussten die Grossräte Olga Barben und Niels Rosselet-Christ.

Für die Ständeratswahlen hat sich die Partei für den Pierre Hainard entschieden, einen ehemaligen Stadtrat von La Chaux-de-Fonds. «Angesichts der Proporzahl ist die Chance, einen Sitz in der kleinen Kammer zu gewinnen, minim», sagt Parteipräsident Willener.

Schlechte Chancen

Doch auch für die Wahlen in die Grosse Kammer sind die Aussichten der Neuenburger SVP alles andere als rosig. Ohne Nationalrat Raymond Clottu, der sich nicht zur Wiederwahl stellt, fehlt der Partei eine treibende Kraft. Die Verteidigung des Sitzes ist fraglich.

Clottu hatte im Februar angekündigt, dass er nicht zur Wiederwahl antreten werde. Und: Er verzichte auf eine Wiederaufnahme in die SVP Neuenburg.

Der Buchhaltungsexperte war im April 2017 aus der Kantonalpartei ausgeschlossen worden. Das, weil er seine Mitgliederbeiträge nicht bezahlt und nach der Niederlage bei den kantonalen Wahlen 2017 den Vorstand kritisiert hatte. Seither politisiert er als Unabhängiger im Nationalrat, ist aber Mitglied der SVP-Fraktion.

Stimmen auch von ausserhalb der SVP-Anhängerschaft

Nach dem Debakel an den Kantonswahlen vor zwei Jahren ist die Neuenburger SVP noch immer mit Wundenlecken beschäftigt. Damals hatte sie im Grossrat 11 ihrer 20 Sitze verloren.

Die Hoffnung auf ein Wiedererstarken der Partei lastet nun weitgehend auf den Schultern von Perrin. Schon 2003 bist 2013 hat er dem Nationalrat angehört. Er gilt als einziger Kandidat, dem auch ausserhalb der traditionellen SVP-Anhängerschaft viele Stimmen zugetraut werden.

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