Bei erneuten Kämpfen zwischen rivalisierenden Gangs in einem Gefängnis von Honduras sind mindestens 18 Menschen getötet worden.
Honduras
Ein Gefängnis in Honduras. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zweite blutige Konfrontation in Gefängnis in zwei Tagen .

Die Häftlinge hätten sich am Sonntag in dem Gefängnis der Stadt El Porvenir im Zentrum des Landes mit Schusswaffen, Messern und Macheten gegenseitig attackiert, teilte ein Armeesprecher mit.

Bereits in der Nacht zum Samstag hatten sich Häftlinge in einem Gefängnis der Hafenstadt Tela an der Karibikküste eine blutige Schiesserei geliefert. Dabei wurden nach Angaben der Strafvollzugsbehörden ebenfalls mindestens 18 Menschen getötet. Weitere 16 Insassen wurden verletzt.

Präsident Juan Orlando Hernández hatte erst am vergangenen Dienstag Armee und Polizei die Kontrolle über die 27 Gefängnisse des Landes übertragen. Sie sind mit 21.000 Insassen chronisch überbelegt. Aus Protest gegen die schlechten Haftbedingungen kommt es regelmässig zu Revolten.

Viele Gefängnisse sind zudem fest in der Hand ihrer Insassen - zumeist Mitgliedern von Drogengangs, die ihre Rivalitäten auch hinter Gittern austragen. Die Chefs der Spezialeinheiten von Armee und Polizei gegen das Organisierte Verbrechen machten am Sonntag diese Gangs für die jüngste Gewaltwelle verantwortlich: Sie wollten auf diese Weise verhindern, dass sie die Kontrolle über die Gefängnisse - wahren «Ausbildungsstätten des Verbrechens» - verlören.

Das zentralamerikanische Land leidet unter Drogen- und Bandenkriminalität, Armut und Korruption. Es zählt zu den gefährlichsten Ländern der Welt: Im vergangenen Jahr kamen 41,2 Morde auf 100.000 Einwohner.

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